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Irak: Entführer lassen US-Fotografen wieder frei

In der irakischen Hauptstadt kam am Dienstag der US-Fotograf Paul Taggart zwei Tage nach seiner Entführung wieder frei. Während seiner zweitägigen Geiselhaft sei er wiederholt in neue Verstecke gebracht worden.

Nach Angaben seines Arbeitgebers, der New Yorker Agentur World Pictures News (WPN), wurde der 24-jährige freie Mitarbeiter am Sonntag auf dem Weg zu Gesprächen mit Vertretern der radikalen Schiiten-Miliz „Armee des Mehdi“ kurz vor dem schiitischen Armenviertel Sadr City von vier Unbekannten verschleppt.

Während seiner zweitägigen Geiselhaft sei er wiederholt innerhalb von Bagdad in neue Verstecke gebracht worden. Laut WPN-Chef Stephen Claypole war unklar, wer hinter der Entführung stand; es seien keine Forderungen gestellt worden. Claypole betonte, Taggarts Freilassung sei auf Vermittlung der Miliz zu Stande gekommen. Für sie sei dies offenbar Ehrensache gewesen, nachdem sie vor dem Treffen mit Taggart für seine Sicherheit garantiert hätten.

Auch zwei Libanesen sind nach fast einmonatiger Geiselhaft im Irak wieder frei. Das bestätigte der libanesische Außenminister Jean Obeid am Mittwoch in Beirut. Die beiden Mitarbeiter eines Reisebüros waren am 18. September verschleppt worden. Zu den Umständen ihrer Freilassung oder den Kidnappern machte Obeid keine Angaben. Vier andere Libanesen würden weiterhin im Irak vermisst.

Die beiden seit dem 20. August im Irak verschleppten französischen Journalisten Christian Chesnot und Georges Malbrunot sind noch am Leben. Es gebe wieder indirekte Kontakte mit den Entführern, sagte Premierminister Jean-Pierre Raffarin am Mittwoch in Paris nach Angaben des Fraktionsvorsitzenden der liberalen UDF, Herve Morin. Raffarin hatte die Abgeordneten über den Stand der Bemühungen um die Freilassung der Journalisten und ihres syrischen Fahrers unterrichtet.

Am 1. Oktober war die private Vermittlung des französischen rechtsgerichteten Abgeordneten Didier Julia gescheitert. Die Privatinitiative soll die Kontakte der Pariser Regierung zu den Geiselnehmern gestört haben. Die Regierung in Paris geht seit Wochen sehr vorsichtig mit Informationen zum Schicksal der Reporter um. Chesnot ist freier Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen französischen Rundfunks, Malbrunot Korrespondent des Pariser „Figaro“ und der Regionalzeitung „Ouest France“.

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