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Irak: Autobombenexplosion südlich von Bagdad

Bei der Explosion einer Autobombe südlich von Bagdad sind am Donnerstag sieben Iraker ums Leben gekommen und 15 verletzt worden. Die US-Luftangriffe auf Falluja wurden unterdessen fortgesetzt.

Die Bombe explodierte in der Nähe eines Kontrollpunkts der Nationalgarde in Iskanderiya, berichtete die Nationalgarde. Unterdessen setzte die US-Armee ihre Angriffe auf die sunnitische Aufständischen-Hochburg Falluja fort. Dabei sollen nach Krankenhausangaben vom Donnerstag sieben irakische Zivilisten getötet worden sein.

Bei Tikrit – nördlich der irakischen Hauptstadt – raste ein Selbstmordattentäter mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto in ein Verwaltungsgebäude. Dabei wurden nach Angaben von Ärzten zehn Iraker, darunter mehrere Angehörige der Nationalgarde verletzt, sechs von ihnen schwer.

Der irakische Premierminister Iyad Allawi hat am Donnerstag in Rom die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sich stärker für den Demokratisierungsprozess im Irak einzusetzen. Nach einem Treffen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi in Rom bekräftigte Allawi, der auch vom Papst in Privataudienz empfangen wurde, den Willen seiner Regierung, so rasch wie möglich den Irak in einen Rechtsstaat umzuwandeln. Bei der für Jänner geplanten Parlamentswahl im Irak dürfen auch im Ausland lebende Iraker ihre Stimme abgeben. Dies habe der Vorstand der nationalen Wahlkommission beschlossen, sagte ein Sprecher des Gremiums in Bagdad. Die Entscheidung werde hoffentlich dazu beitragen, „dass der Wahlvorgang mehr Freiheit und Transparenz erhält, indem einige unserer brillantesten Intellektuellen sich daran beteiligen“. Die Frage, ob Iraker im Ausland wählen dürfen, war in den vergangenen Monaten heiß diskutiert worden. Die Registrierung der Wähler hat bereits begonnen.

Keine Zustimmung erteilt die ungarische rechtskonservative Oppositionspartei FIDESZ-Ungarischer Bürgerverband für die Verlängerung des Einsatzes ungarischer Truppen im Irak bis 31.März 2005. Das betonte der Fraktionsvorsitzende Janos Ader im ungarischen Rundfunk. Ader erinnerte daran, dass drei Viertel der Bevölkerung gegen diesen Einsatz stimmten. Das Mandat der ungarischen Irak-Mission läuft im Dezember 2004 ab, wobei es einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament bedarf, um den Einsatz zu verlängern. Ohne die Unterstützung von FIDESZ-Ungarischer Bürgerverband ist aber keine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament möglich. Der Einsatz soll nach Aussage des ungarischen Premiers Ferenc Gyurcsany wegen der im Irak stattfindenden Wahlen verlängert werden. Über den 31. März 2005 sollten aber keine ungarischen Truppen im Irak bleiben. Die irakische Führung hatte Ungarn ersucht, seine Soldaten noch bis nach den Wahlen im Irak zu lassen.

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