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Irak: 70 Tote bei US-Luftangriffe

Bei US-Luftangriffen im Irak sind nach Angaben der amerikanischen Streitkräfte unweit der Stadt Ramadi 70 Menschen getötet worden. Nach US-Angaben handelte es sich bei allen Opfern um Aufständische.

Irakische Augenzeugen hingegen sprachen von mindestens 39 getöteten Zivilisten. Die Angriffe wurden bereits am Sonntag geflogen, wie die US-Streitkräfte am Montag in Bagdad mitteilten. Die Luftwaffe habe damit auf einen Anschlag in der Nähe von Ramadi und auf den Beschuss eines US-Militärhubschraubers in der Ortschaft Al-Bu Faraj reagiert.

Nach ersten Teilergebnissen aus den meisten irakischen Provinzen hat der Verfassungsentwurf beim Referendum am Samstag eine klare Mehrheit erhalten. Allein in der Provinz Anbar im Mittelirak zeichnete sich eine deutliche Ablehnung ab, in der Provinzhauptstadt Falluja votierten laut dem regionalen Wahlamt 97 Prozent gegen den Entwurf. Um die Verfassung zu kippen, hätten die Sunniten eine Zweidrittelmehrheit in drei Provinzen zu Stande bringen müssen.

Staatspräsident Jalal Talabani setzte am Sonntagabend per Dekret für den 15. Dezember Parlamentswahlen an. Sollte die Verfassung angenommen werden, würde aus der Wahl das erste reguläre Parlament hervorgehen. Sunnitische Politiker zeigten sich angesichts der zu erwartenden Mehrheit für die Verfassung enttäuscht. „Bei einer Verabschiedung der Verfassung werden die Anschläge gegen die Besatzungskräfte zunehmen“, sagte Scheich Abdul Salama al-Kubaisi von der einflussreichen Vereinigung sunnitischer Religionsgelehrter. „Die Sicherheitslage wird sich verschlechtern.“

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