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Inzest-Verdacht in OÖ: 80-Jähriger weist Vorwürfe zurück

Ein 80-jähriger Innviertler, der in Untersuchungshaft sitzt, weil er seine beiden Töchter über Jahre hinweg vergewaltigt und misshandelt haben soll, weist alle Vorwürfe zurück.
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80-Jähriger in Untersuchungshaft

Das berichtete das ORF-Radio Oberösterreich am Mittwoch. So wie sich die Dinge derzeit darstellen, werde er auf Freispruch plädieren, sagte der Verteidiger des Mannes, der die Glaubwürdigkeit der Anschuldigungen anzweifelt, zur APA.

„Kinder wurden aufgehetzt“

Er habe am Vormittag zwei Stunden mit dem 80Jährigen gesprochen, so der Jurist. “Ich habe meine Kinder nicht vergewaltigt, nicht geschlagen und auch nicht bedroht”, habe der Beschuldigte gesagt. Er sei entrüstet gewesen, als ihm der Anwalt die Einvernahme der beiden Töchter – heute 53 und 45 Jahre alt – vorlas. Er wisse nicht, wie sie auf so etwas kommen. Womöglich hätten Dritte Einfluss auf seine Kinder genommen und sie aufgehetzt. Denn er sei nach einem Sturz im Mai aus dem Krankenhaus nicht nach Hause, sondern in ein Altenheim gekommen, bot der Mann als Erklärung an.

Sein Mandant sei zwar gezeichnet von der Haft, die Situation bedrücke ihn, aber er habe voll kooperiert und keine Ermüdungserscheinungen gezeigt. “Er war zeitlich und örtlich voll orientiert, ich konnte ganz normal mit ihm reden”, sagte der Jurist.

Glaubwürdigkeit der Töchter wird geprüft

Der Anwalt will die Glaubwürdigkeit der Aussagen der Töchter hinterfragen. Eine der Frauen habe eine leichte, die andere eine mittelgradige Intelligenzminderung. Weder der Hausarzt noch eine Hauskrankenpflegerin, die seit 1998 zu der 45-jährigen, gehbehinderten Tochter kam, konnte Auffälligkeiten in dem Haushalt feststellen, betonte der Jurist. Außerdem fehle ihm die präzise zeitliche Zuordnung der Anschuldigungen. In den Aussagen heiße es, der Mann habe einmal in der Woche eine der beiden Töchter von klein auf vergewaltigt, je nachdem, wen er erwischte.

Er wolle nun das Sachverständigen-Gutachten über die Glaubwürdigkeit der Töchter abwarten. “Wenn die beiden über Jahre hinweg das Martyrium von Vergewaltigungen durchgemacht haben sollen, würde mich interessieren, ob es da nachhaltige Spuren aus medizinischer Sicht geben kann”, so der Anwalt. Er werde allenfalls in der nächsten Verhandlung die Haftaufhebung beantragen.

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei konzentrierten sich unterdessen auf das Umfeld der Familie. Die Aussagen der Töchter seien jedenfalls eindeutig und nach polizeilicher Einschätzung sehr glaubwürdig, sagte Sicherheitsdirektor Alois Lißl dem ORF. (APA)

Inzest-Verdacht im Innviertel: 80-Jähriger in Untersuchungshaft

(APA)

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