AA

Interview mit Miriam Halasz: Eine Wiener Jungdesignerin erzählt

Bei Jungdesignerin Miriam Halasz kommt keine Langeweile auf - weder im Gespräch, noch bei den außergewöhnlichen Designs
Bei Jungdesignerin Miriam Halasz kommt keine Langeweile auf - weder im Gespräch, noch bei den außergewöhnlichen Designs ©Privat
In der Bundeshauptstadt gibt es jede Menge kreativ tätige Menschen, die ihr Können in Sachen Mode täglich von Neuem unter Beweis stellen. Eines der herausragendsten Jungtalente ist Miriam Halasz, die sich mit VIENNA.AT zum persönlichen Gespräch getroffen hat. Mit Gewinnspiel!
Designs von Miriam Halasz

Eine der besten und spannendsten Jungdesignerinnen, die Wien zu bieten hat, ist Miriam Halasz, die nach ihrem Besuch in einer Wiener Modeschule mit dem Startstipendium des BMUKK ausgezeichnet wurde. Im Gespräch mit VIENNA.AT hat sie erzählt, was sie inspiriert, wie und für wen sie designt und warum Mode für Männer eine Herausforderung ist.

Der Werdegang der Jungdesignerin

Hallo Miriam! Erzähl uns doch mal ein bisschen von deinem Werdegang als Designerin.
Also, nach meiner Modeausbildung habe ich lange alle möglichen Jobs gemacht, beispielsweise derzeit eine Hospitanz im Burgtheater, und immer nebenbei genäht. Es war sehr schwierig für mich nach dem schulischen Einfluss wieder zu dem Punkt zu kommen, wo ich mich frei fühle, wenn ich nähe. Lange habe ich nicht gewusst, ob ich überhaupt weiter Mode machen soll. Als ich dann das Startstipendium für Mode vom BMUKK letztes Jahr erhalten habe, war das eine wichtige Bestätigung und Anerkennung für mich. Das hat mir den Mut gegeben, weiterzumachen. Und zuletzt habe ich mich eben im Fox House als Designerin beworben und wurde dort glücklicherweise genommen.

Wie unterscheidet sich deine Mode von der anderer Designer?
Wahrscheinlich liegt der größte Unterschied in der Herangehensweise – jedes meiner Stücke ist ein Unikat. Ich arbeite nur mit Schnitten, wenn es wirklich nötig ist und jedes Stück wird nur von mir persönlich gefertigt.

Mode für Frauen – und versuchsweise für Männer

Wer ist deine Zielgruppe – für wen entwirfst du?
Ich habe eigentlich keine bestimmte Zielgruppe. Ich freue mich über jeden Menschen, dem meine Mode gefällt. Bisher habe ich allerdings vor allem Sachen für Frauen gemacht.

Ist es prinzipiell geplant, auch für Männer zu designen?
Grundsätzlich finde ich es schwierig, etwas für Männer zu machen. Erstens, weil sie einen ganz anderen Körper als Frauen haben und es für mich nicht so leicht war, einen Zugang dazu zu finden, und zweitens, weil Männer in Sachen Mode oft nicht besonders mutig sind. Da ich aber einige Männer kenne, die sehr zart gebaut sind und deshalb oft Probleme haben, etwas Passendes zu finden, sind Jacken und Shirts für Männer in Planung.

Was für ein Gefühl soll man haben, wenn man deine Stücke trägt?
Wenn man meine Stücke trägt, soll man sich frei fühlen. Meine Mode ist sehr bequem und schränkt einen in seiner Bewegungsfreiheit nicht ein. Gleichzeitig soll es auch immer etwas Besonderes sein, das man sowohl daheim auf der Couch als auch zum Ausgehen tragen kann.

So entstehen die Designs von Miriam Halasz

Aus welchen Materialien und mit welchen Techniken arbeitest du gerne?
Ich arbeite am liebsten mit dehnbaren Materialien, weil ich dabei sehr frei arbeiten kann. Ich muss vorher keinen Plan haben und kann direkt mit dem Stoff arbeiten und währenddessen schauen, wie sich ein Kleidungsstück entwickelt und was es genau braucht, um das zu werden, was es sein will. Zur Zeit arbeite ich sehr gerne mit eingewebten Details, mit Falten und Abnähern.

Woher bekommst du eigentlich die Inspiration für deine Designs?
Aus dem alltäglichen Leben, beim Beobachten von Leuten, aber auch aus Büchern und Zeitschriften. Oft bemerke ich bestimmte Details oder eine Silhouette, die ich dann im Kopf behalte und später umsetze. Aber meistens entstehen die schönsten Stücke durch Experimentieren und Ausprobieren.

Schwieriges Thema Preisgestaltung

Wie lautet die Preispolitik bei deinen Designs? Sollen diese leistbar sein, bewusst hochpreisig oder irgendwo dazwischen?
Gerade die Preispolitik ist ein schwieriges Thema für mich. Ich möchte, dass die Leute sich meine Sachen auch leisten können wenn sie ihnen gefallen, aber auf der anderen Seite will ich meinen Arbeitsaufwand auch bezahlt bekommen. Leider wissen viele Menschen gar nicht, wieviel Zeit, Arbeit und Hingabe in einem Kleidungsstück von mir stecken. Ich glaube, es braucht noch etwas Zeit, um das Bewusstein dafür zu schaffen. Sicher könnte ich meine Kleidung auch wirtschaftlicher produzieren, aber gut Ding braucht eben Weile und ich liebe meine Arbeit genauso, wie ich sie jetzt mache.

Das merkt man deinen Stücken auch an. Danke für das Interview!

Für alle, die jetzt neugierig geworden sind und auch selbst ein absolutes Unikat von Miriam Halasz haben möchten, bieten wir die Chance dazu – die Designerin hat uns freundlicherweise ein selbst designtes Top zur Verfügung gestellt, das es zu gewinnen gibt.

Mehr über Miriam Halasz findet ihr übrigens auf der Website der Designerin selbst – wer ihre Designs kaufen möchte und das Foxhouse nicht in seiner Nähe hat, kann sie auch auf diesem Wege kontaktieren.
(DHE)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Interview mit Miriam Halasz: Eine Wiener Jungdesignerin erzählt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen