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Interpol-Generalversammlung findet 2023 in Wien statt

100 Jahre Interpol: Wien ist Gastgeber der Generalversammlung 2023.
100 Jahre Interpol: Wien ist Gastgeber der Generalversammlung 2023. ©APA/AFP/OZAN KOSE
2023 wird die internationale Polizeiorganisation Interpol 100 Jahre alt und wird ihre Generalversammlung in Wien abhalten.

Die Generalversammlung der Organisation mit 195 Mitgliedstaaten soll zum "100er" in Wien stattfinden. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) freute sich am Freitag nach einem Arbeitsgespräch mit Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock auf "über 1.000 hochrangige Gäste".

Interpol-Generalversammlung findet in Wien statt

Teilnehmer aus allen Mitgliedsländern der Organisation mit Hauptsitz im französischen Lyon werden zur Versammlung Ende Oktober/Anfang November 2023 erwartet. Sie soll im Vienna International Center ausgerichtet werden.

Stock beschrieb, wie sich parallel zur Coronakrise eine "Kriminalitäts-Pandemie" aufgebaut habe. Besonders hohe Zuwächse gab es bei Cybercrime und Handel mit illegalen Medikamenten wie gefälschten Covid-Impfstoffen. "Täter haben weltweit in Windeseile die coronabedingten Verwundbarkeiten unserer Gesellschaften ausgenutzt." Auch sexueller Missbrauch von Kindern und das Teilen von Tatortfotos bis hin zu Livestreaming sei "in vielen unserer Mitgliedsstaaten während dieser Zeit dramatisch angestiegen".

So hat sich die Polizeiarbeit verändert

Globalisierung und Digitalisierung haben die Polizeiarbeit verändert, ohne digitale Vernetzung über Landesgrenzen geht es nicht mehr. Heimische Polizistinnen und Polizisten setzten im vergangenen Jahr rund 32 Millionen Fahndungsanfragen nach Personen und 900.000 Anfragen zu Autos ab. Dazu kamen 7,4 Millionen Anfragen nach gestohlenen Dokumenten, berichtete der Innenminister.

Beim seit 2020 laufenden Projekt "Silk Road" des Bundeskriminalamts wird mit den EU-Ländern Ungarn und Bulgarien sowie Staaten wie der Türkei oder Pakistan unter der Ägide von Interpol gegen Schlepperei und Menschenhandel vorgegangen. 2021 wurde mit den türkischen Behörden ein iranischer Täterkreis ausgehoben, der "hunderte Afghanen" aus der Türkei nach Österreich geschleppt habe, vorwiegend in Kastenwagen. Migranten seien dabei von den Schleppern immer wieder in Lebensgefahr gebracht worden, so Karner. "Allein hier gab es mehr als zehn Festnahmen." Bisher wurden binnen drei Jahren mehr als 270 Schlepper bei "Silk Road" identifiziert, ein großer Teil auch festgenommen.

Die Kommunikation der Ermittler läuft dabei über das besonders sichere Interpol-System. Ohne diese Kommunikationswege und Datenbanken wären solche Polizeierfolge im Kampf gegen die organisierten Schlepper nicht möglich, wurde betont.

(APA/Red)

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