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Internstionaler Frauentag - die Unterschiede bleiben

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Im Vorfeld des Internationalen Frauentages an diesem Samstag hat es, wie jedes Jahr zu diesem Anlass, kaum eine Partei oder Organisation gegeben, die sich nicht zum Thema Chancengleichheit zu Wort gemeldet hat.

Da der Frauentag dieses Jahr auf einen Samstag fällt, haben viele Veranstaltungen zum Thema bereits im Lauf der Woche stattgefunden. In Wien sperrt das Rathaus am heutigen Samstag noch die Pforten auf.
Über 50 Einrichtungen und zahlreiche Institutionen informieren dort zum Thema Erwerbsleben und über andere frauenspezifischen Fragen.

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Frauenministerin Doris Bures (S) pochte am Freitag auf die Einführung von Frauenquoten in Privatunternehmen. Die ÖVP-Frauen peilen bis ins Jahr 2020 eine “absolute Gleichstellung” an. Die Grünen forderten gesetzlich verankerte Frauenquoten in der Politik. Die FPÖ warnte vor einem “rückständigem Frauenbild”. Das BZÖ kritisierte die “vagen Ankündigungen” in Bures’ Frauenpolitik.

Die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern klafft indes unverändert auseinander. So haben laut jüngsten Zahlen der Statistik Austria ganzjährig vollzeitbeschäftigte Frauen, wie schon 2005, auch 2006 nur 78 Prozent des Männereinkommens verdient (Frauen 26.681 Euro, Männer 34.081 Euro).

Verpflichtende Frauenquoten will Bures nicht nur an Universitäten, sondern auch in Privatunternehmen einführen. Als ersten Schritt setzt sie auf die Koppelung von Wirtschafts- und Forschungsförderung an frauenfördernde Maßnahmen. Angesichts “positiver Signale” von verschiedenen Seiten, unter anderem auch aus der Wirtschaft, wittert die Ministerin nun eine “echte Chance für mehr Chancengleichheit”. Damit gemeint hat die Ministerin auch Vorschläge von Staatssekretärin Christine Marek (V). Diese hatte dafür plädiert, eine Frauenquote in ein Zusatzprotokoll des “Corporate Governance Kodex” (Benimmregeln börsennotierter Unternehmen, Anm.) aufzunehmen.

“Absolute Gleichstellung” peilen die ÖVP-Frauen bis ins Jahr 2020 an. Dies sei ein “realistisches Ziel”, befanden ÖVP-Frauenbundesleiterin Maria Rauch-Kallat, die ÖVP-Bundesgeschäftsführerin Michaela Mojzis und ÖVP-Frauen-Generalsekretärin Monika Posch. Als Priorität für 2010 nannte die Ex-Frauenministerin gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Außerdem wollen die ÖVP-Frauen in der nächsten Legislaturperiode eine stärkere Männerbeteiligung an der Familienarbeit “durch Bewusstseinsarbeit” erreichen.

Auf Aktionismus setzten die Grünen. Vizeparteichefin Eva Glawischnig und Frauensprecherin Brigid Weinzinger verkleideten sich mit historischen Gewändern und erneuerten ihre Forderung nach einer gesetzlich verankerten Frauenquote in der Politik. Um einen Frauenanteil von 50 Prozent zu erreichen, schlagen sie eine Koppelung der Frauenquote an die Parteiförderung vor.

Vor einem “rückständigen Frauenbild” durch “unkontrollierte Zuwanderung” warnte die Bundesobfrau der Initiative Freiheitlicher Frauen Monika Mühlwerth. Sie pochte zusammen mit anderen FP-Frauenvertreterinnen auf das französische Modell des Familiensplittings.

Bildungsministerin Claudia Schmied (S) verwies auf die Wichtigkeit von “geschlechtssensiblem Unterricht” für mehr Chancengleichheit in der Bildung. Die Frauen bei “der Wahl ihres individuellen Lebenswegs” ganz allgemein unterstützen will Familienministerin Andrea Kdolsky (V).

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