Mehr oder weniger, weil noch immer falsche Webshops der Gruppe online sind. Die Betrüger zockten Kunden im gesamten deutschsprachigen Raum ab. Die Fahnder gehen von rund 100.000 Opfern aus, sagte Rudolf Unterköfler vom Bundeskriminalamt (BK) am Dienstag in Wien.
Falscher Webshop: Weinviertler als krimineller Provider
Eine zentrale, wenngleich vermutlich unterbezahlte Rolle spielte dabei ein 20-jähriger Weinviertler. Der junge Niederösterreicher hat eine EDV-Schule absolviert und dürfte danach offenbar nur mehr für Internetkriminelle aktiv gewesen sein. “Er hat den Webspace zur Verfügung gestellt, er war sozusagen der kriminelle Provider”, so Unterköfler über die Rolle des 20-Jährigen. Er dürfte auch die Homepages online gestellt und nach vier bis sechs Wochen wieder vom Netz genommen haben.
Cyberkriminalität: 800 gefakte Webshops
Etwa zwei Jahre war die Gruppe aktiv, laut Unterköfler dürften dabei rund 800 gefakte Webshops im Einsatz gewesen sein. Vorgeblich wurden Autos, Markenartikel, Elektroartikel zu besonders günstigen Preisen verkauft. Die Opfer überwiesen die Gelder per Vorauszahlung, die Ware sahen sie nie. Das Geld wurde kreuz und quer durch die ganze Welt verschoben. Unterköfler bezifferte den Schaden mit vermutlich mindestens 20 Millionen Euro.
Bundeskriminalamt warnt vor Fake-Webshops
29 Objekte wurden auch in Deutschland durchsucht, acht Personen verhaftet, darunter der mutmaßliche Mastermind der Bande sowie ein weiterer Provider. Unterköfler: “Es wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt.”
Das Bundeskriminalamt warnt Internet-Konsumenten vor Kaufaktionen auf folgenden Webseiten, die der Gruppe zugerechnet werden und die noch online sind:
(APA)