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Industriebetriebe nahmen 2009 um ein Viertel weniger Lehrlinge auf

Salzburg - Die Industrie stellt immer weniger Lehrlinge an. In Salzburg sind bis Ende September um 27 Prozent weniger Lehrlinge als im Vorjahr in Industriebetrieben eingestellt worden.
Zrost: "Größte Krise seit Jahrzehnten für Industrie"

Das berichtete die Salzburger Arbeiterkammer (AK) am Freitag in einer Aussendung.

Die AK kritisiert, dass die Wirtschaftskrise von manchen Unternehmen vorgeschoben werde, um Arbeitnehmer loszuwerden. Zwischen 2008 und 2009 hat die Salzburger Industrie 33 von 860 Lehrstellen abgebaut. Dieses Minus von knapp vier Prozent könne zwar noch eine Folge der Krise sein, ”aber dass die Firmen dieser Sparte fast 27 Prozent – 65 Personen – weniger Lehrlinge ins erste Lehrjahr aufgenommen haben, ist ein ernsthaftes Problem”, sagt AK-Präsident Siegfried Pichler.

Dabei gebe es saftige Förderungen für Lehrlinge. Ein Lehrherr könne für einen Lehrling während der gesamten Lehrzeit bis zu 13.000 Euro kassieren, so die AK. Die heimische Konjunktur werde dadurch gleich doppelt belastet: “Einerseits steigt jetzt die Jugendarbeitslosigkeit. Andererseits wird sich der ohnehin schon gravierende Fachkräftemangel in Zukunft noch massiver auswirken”, kritisiert Siegfried Pichler.

Die Arbeitslosigkeit im Alter von 20 bis 24 Jahren ist im September im Vergleich zum Vorjahr in Salzburg um 33,2 Prozent auf 1.593 Personen gestiegen (plus 397). Noch deutlicher ist der Rückgang an offenen Stellen: So ging die Beschäftigung bei den bis 19-Jährigen um 3,7 Prozent (582 Personen) zurück. Bei den 20- bis 24-Jährigen sogar um über vier Prozent (996 Personen). Das sei mehr als dreimal so viel wie der Salzburger Schnitt, der nur ein Minus von 1,3 Prozent ausweist, heißt es bei der AK. Auch die Zahl der 20- bis 24-Jährigen in Schulungen liege mit einem Plus von 67,4 Prozent über dem allgemeinen Landesschnitt von knapp über 50 Prozent.

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