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Immobilienpreise: Kitzbühel deutlich teurer als in Wien

Die Coronakrise hat sich noch nicht auf den Immobilienmarkt ausgewirkt.
Die Coronakrise hat sich noch nicht auf den Immobilienmarkt ausgewirkt. ©APA: HELMUT FOHRINGER
Die Corona-Krise hat sich bisher noch nicht auf die Kaufpreise von Immobilien ausgewirkt. Tirol ist dabei das teuerste Pflaster, Wien ist immerhin noch preiswerter als Salzburg und Dornbirn.

Immobilienkäufer in Tirol zahlen nach wie vor am meisten. Die höchsten Preise werden im Bezirk Kitzbühel verlangt: Im Median 6.460 Euro pro Quadratmeter kostet dort Wohneigentum. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt.at, wofür die Kaufpreise von angebotenen Wohnungen und Häusern (2. Halbjahr 2019 und 1. Halbjahr 2020) in den politischen Bezirken Österreichs analysiert wurden.

Tirol am teuersten

Im Bezirk Kitzbühel liegen beliebte und hochpreisige Wintersportorte wie St. Johann, Kirchberg oder die Stadt Kitzbühel. Dort entstehen viele luxuriöse Wohnungen und Häuser mit Blick auf die Berge, die im mehrstelligen Millionenbereich angeboten werden und so die mittleren Preise nach oben treiben. Diese Immobilien richten sich hauptsächlich an Kapitalanleger, die sie als Ferienwohnungen vermieten. Für normal verdienende Familien besteht hingegen kaum noch Angebot.

Hinter Kitzbühel ist Innsbruck Stadt auf Platz 2 der teuersten Bezirke. Aktuell müssen Käufer mit mittleren Quadratmeterpreisen von 5.800 Euro rechnen. Ähnlich wie in Kitzbühel besteht auch im touristisch geprägten Innsbruck das Angebot aus vielen exklusiven Neubauten. Im Gegensatz zu Kitzbühel finden Familien in der Stadt an der Inn aber auch leichter große Wohnungen für rund 300.000 Euro. Dass das Preisniveau in Tirol generell hoch ist zeigt, dass Innsbruck Land (3.930 Euro), Kufstein (3.900 Euro) und Schwaz (3.630 Euro) preislich im oberen Drittel aller Bezirke liegen. Wie sich die Corona-Pandemie langfristig auf die Wirtschaft und in den Alpenregionen vor allem auf den Tourismus auswirkt, bleibt abzuwarten. Bisher sind die Kaufpreise von Immobilien davon noch unberührt.

Wien 2.000 Euro pro Quadratmeter günstiger

Neben Tirol liegen die teuersten Bezirke vor allem in Salzburg und Vorarlberg. Salzburg Stadt übersteigt die 5.000-Euro-Grenze, während Dornbirn, Hallein (je 4.630 Euro) und Bregenz (4.420 Euro) noch darunter liegen. In Salzburg treibt ähnlich wie in Tirol der Tourismus durch die Lage in den Alpen die Preise nach oben. Vorarlberg überzeugt durch wirtschaftsstarke Städte und die gute Lage im 3-Länder-Eck.

Besonders die Bezirke im Westen Österreichs zählen zu den teuersten Pflastern. Einzige Ausnahme im Osten ist Wien. Auch in der Hauptstadt konnten bislang keine spürbaren Corona-Effekte auf dem Immobilienmarkt gemessen werden. Der mittlere Preis über alle 23 Stadtbezirke hinweg bleibt hoch und beträgt aktuell 4.390 Euro. Zugleich sind das aber auch über 2.000 Euro weniger als in Kitzbühel. Generell sind das Angebot und die Preise in der Hauptstadt deutlich vielfältiger als in den alpinen Bezirken: Im Zentrum sind Luxuswohnungen im Wert von mehreren Millionen keine Seltenheit, am Stadtrand zahlen Käufer für Wohnungen mit Standard-Ausstattung ein Bruchteil davon. Um die hohe Nachfrage zu bedienen, drehen sich in nahezu allen Bezirken die Baukräne. Die teuren Neubauten treiben das Preisniveau der gesamten Stadt weiter nach oben.

Günstigste Kaufpreise in Jennersdorf

Das Preisniveau Wiens strahlt in die niederösterreichischen Bezirke rund um die Hauptstadt ab. Besonders im südlich gelegenen Mödling (3.860 Euro) und Baden (3.210 Euro) sind die Kaufpreise dank guter Anbindung an die Schnellbahn dementsprechend hoch. Ein komplett anderes Bild zeichnet sich in den niederösterreichischen Bezirken an der Grenze zu Tschechien und im Landesinneren ab. Lilienfeld (1.290 Euro) und Horn (1.180 Euro) zählen zu den günstigsten Bezirken der Analyse. Lediglich im burgenländischen Jennersdorf (1.070 Euro) zahlen Immobilienkäufer für den Quadratmeter noch weniger. Generell sind im Burgenland Immobilien preiswert: Oberpullendorf (1.300 Euro), Güssing (1.310 Euro) und Oberwart (1.390 Euro) liegen alle am unteren Ende der Preisskala.

(red)

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