Einen roten Faden durch den Film bilden die Gespräche des Regisseurs mit der eigenen Mutter, die er neugierig jedoch verständnisvoll zur Rede stellt
Dornbirn. Der Filmkulturclub präsentiert diese Woche im Cinema Dornbirn den Film « Meine keine Familie » des Regisseurs Paul-Julien Robert.
Inhalt
In den 1970er Jahren existierte im Burgenland eine der größten und einflussreichsten Kommunen Europas. Die von Otto Mühl gegründete Gemeinschaft war begleitet von Bewunderung, von bedingungsloser Gefolgschaft, aber auch von Skandalen. Gemeinschaftseigentum, freie Sexualität, Auflösung der Kleinfamilie, das waren die Grundprinzipien des Friedrichshofs. Heute ist diese von vielen Ungereimtheiten gekennzeichnete Geschichte nahezu vergessen, doch es gibt Menschen, in denen sie fortlebt und die von ihr wesentlich geprägt wurden.
Einer davon ist Paul-Julien Robert, der in der Kommune geborene und aufgewachsene Regisseur der jetzigen Recherche. Er begibt sich auf eine persönliche Reise in die eigene Vergangenheit. Ausgehend von Archivmaterial, das im Film erstmalig öffentlich gezeigt wird, konfrontiert der Regisseur sich selbst und seine Mutter mit der Frage: Was ist eigentlich eine Familie?
1991 wurde Otto Muehl in Österreich wegen Kindesmissbrauch und Verstoß gegen das Suchtgiftgesetz zu sieben Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung lebte er an der Algarve in Portugal. Der FKC möchte ausdrücklich auch auf diese dunklen Seiten hinweisen. Am 26.5.13 ist der Aktionist und Maler Otto Muehl im Alter von 87 Jahren „friedlich im Kreis seiner Freunde in Portugal gestorben”, berichteten die Tageszeitungen.
Österreich 2012, 93 min, DCP, deutsch-französische Originalfassung
Regie: Paul-Julien Robert
Termine im Cinema Dornbirn, St.-Martin-Straße 3:
Mittwoch, 31. Juli 21.30 Uhr
Donnerstag, 1. August 19.30 Uhr
Weitere Informationen unter: www.fkc.at