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Im Iran freigelassene Österreicher: Landung in Wien

Schallenberg empfängt die freigelassenen Österreicher am Flughafen Wien.
Schallenberg empfängt die freigelassenen Österreicher am Flughafen Wien. ©APA/BMI/KARL SCHOBER
Zwei österreichische Staatsbürger und ein Däne sind nach ihrer Entlassung aus iranischer Haft in die Europäische Union zurückgekehrt.
Österreicher waren jahrelang im Iran in Haft

Die drei EU-Bürger seien nach ihrer Ausreise über den Oman in der Nacht auf Samstag auf dem belgischen Militärflughafen Melsbroek in der Nähe von Brüssel gelandet, teilte das belgische Außenministerium mit. Gegen Mittag wurden die beiden Österreicher bei ihrer Ankunft am Flughafen Wien von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) empfangen.

Schallenberg begrüßte freigelassene Österreicher am Flughafen Wien

Bereits in der vergangenen Woche war ein belgischer Entwicklungshelfer aus iranischer Haft freigelassen worden. Die Freilassungen sind Teil eines Austausches mit Teheran: Im Gegenzug wurde ein in Belgien wegen Terrorismus verurteilter iranischer Diplomat freigelassen. Assadollah Assadi war im Juli 2018 in Deutschland festgenommen und 2021 in Antwerpen wegen gegen Exil-Iraner gerichteter terroristischer Mordversuche zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.

Haftstrafen im Iran wegen angeblicher Spionage

Die beiden österreichisch-iranischen Doppelstaatsbürger waren wegen angeblicher Spionage zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt worden. Der Wiener IT-Experte Ghaderi saß deshalb bereits seit 2016 in Teheran in Haft. Mossaheb, Generalsekretär der Österreichisch-Iranischen Gesellschaft, war Anfang 2019 bei einem Besuch in Teheran festgenommen worden. Die beiden hatten laut Außenministerium 2.709 bzw. 1.586 Tage in iranischer Haft verbracht. Der dänische Gefangene war nach belgischen Angaben im vergangenen November am Rande einer "Kundgebung für Frauenrechte" festgenommen worden. Sein Name wurde nicht mitgeteilt.

Der Gefangenenaustausch stößt bei Menschenrechtsaktivisten auf Kritik. Die deutsche Aktivistin Düzen Tekkal hatte Ende Mai von einem "schmutzigen Deal" gesprochen. Unter anderem wird befürchtet, dass die Regierung in Teheran künftig westliche Gefangene gezielt als Verhandlungsmasse gegenüber westlichen Staaten nutzen könnte. Derzeit sind im Iran rund 20 EU-Bürger inhaftiert, die zumeist auch einen iranischen Pass haben.

(APA/Red)

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