Unter den Konsumenten sollen eine Ärztin und ein bekannter Filmproduzent gewesen sein. Am Donnerstag musste sich Anton K. gemeinsam mit dem 46-jährigen Wolfgang I., der die Drogen beschafft hatte, wegen des Inverkehrbringens von Suchtgift vor einem Wiener Schöffensenat (Vorsitz: Walter Stockhammer) verantworten.
Anton K. wurde zu 18 Monaten, Wolfgang I. zu 30 Monaten unbedingter Haft verurteilt. Keine der Parteien legte Rechtsmittel ein. Der Richterspruch ist somit rechtskräftig.
“Große Nachfrage” in Wiener Szenelokalen
Seit September 2002 belieferte Wolfgang I. wegen der laut Anklageschrift großen Nachfrage Wiener Szenelokale und Bordelle mit Kokain. Nach einiger Zeit beauftragte er Anton K., das Suchtgift mit seinem Taxi zu den Kunden zu bringen. I. portionierte das Kokain und schickte den 30-Jährigen mit den verschlossenen Kuverts los. Insgesamt sollen es der Staatsanwaltschaft zufolge an die zwei Kilogramm Kokain gewesen sein.
Im Laufe der Verhandlung wurde aber festgestellt, dass die Lieferung nach Tirol weit weniger ausmachte als ursprünglich angenommen. Auch das eine Kilogramm, das der Filmproduzent bekommen haben soll, konnte nicht verifiziert werden. Der Produzent, der als Zeuge geladen war, sich aber wegen Filmaufnahmen im In- und Ausland entschuldigte, gab zu Protokoll, das er zwar ein Kuvert erhalten habe. Dieses war jedoch an seinen Bruder adressiert, daher habe er es nicht aufgemacht. Er glaubte, dass es sich dabei um Unterlagen handelte. Die beiden Männer wurden wegen des Inverkehrbringens von insgesamt 800 Gramm Kokain verurteilt.