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Im Alleingang zu neuer Ferienordnung

Die Botschaft könnte unmissverständlicher nicht sein: „Es ist Zeit für eine Neuordnung der Ferien", sagt Schullandesrat Stemer und will notfalls auch einen Alleingang wagen.

Die Debatte ist nicht neu. Immer wieder Klagen über zu lange Sommerferien. Immer wieder das Theater mit den schulautonomen Tagen, die häufig an Familien und Betrieben vorbei geplant werden. In beiden Bereichen will Siegi Stemer nun aufräumen. „Unterrichtszeit und Ferienzeit sollen in sinnvolle Blöcke eingeteilt werden, damit die Schüler in Ruhe arbeiten und Familien und Betriebe sinnvoll planen können”, umreißt er seine Vorstellungen.

Möglichkeiten prüfen

Entscheidend ist laut Stemer eine gute Verteilung zwischen Lern- und Ferienzeit. „Wichtig sind geschlossene Unterrichtseinheiten, die nicht immer wieder von freien Tagen unterbrochen werden”, so seine Einschätzung. Er stellt aber auch klar, dass die derzeit für Tourismusgemeinden oder die Alpwirtschaft gültigen Ausnahmeregelungen weiter ihren Platz im System haben.

In die Diskussion um eine Änderung der Ferienregelung müssen laut Schullandesrat alle Schulpartner eingebunden werden. Denn Schüler, Eltern und Lehrpersonen seien gleichermaßen betroffen. „Es gilt aber auch mit den Sozialpartner zu reden, weil die Ferienordnung für weite Teile der Gesellschaft bedeutsam ist”.

Für eine generelle Änderung der österreichischen Ferienregelung wäre eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat erforderlich. Davon will man sich in Vorarlberg aber nicht mehr abhalten lassen. Stemer: „Wir werden alle Möglichkeiten prüfen, um allenfalls allein in Vorarlberg eine bessere Regelung zu gestalten.” Nachsatz: „Möglichst für alle, besonders aber für das Pflichtschulalter.”

Wirrwarr entflechten

In diesem Zusammenhang soll gleich auch das Wirrwarr um die schulautonomen Tage entflechtet werden. „Diese Tage bereiten vielen Familien und Betrieben große Sorgen”, weiß Siegi Stemer. Deshalb wäre er „froh, wenn man gemeinsam mit den Interessensvertretungen eine bessere Lösung finden könnte”. Gleichzeitig räumt er ein, das man Bedenken gegen eine Änderung genau so ernst nehmen werde.

Geplante Schritte zur Ferienneuordnung

  • Gespräche mit den Schul- und Sozialpartnern
  • Neuregelungen sollen nach Möglichkeit ein bis zwei Jahre im voraus veröffentlicht werden, damit Schulen, Familien und Betriebe zeitgerecht planen können
  • Antrag an die Bundesregierung, die Ferienordnung mit Blick auf bewährte Regelungen in Österreichs Nachbarländern zu ändern
  • Prüfung, inwieweit eine Neuregelung der Ferienordnung auch ohne Änderung des Bundesgesetzes möglich ist, das gilt auch für die schulautonomen Tage
  • Anstreben einer regional einheitlichen Neuregelung für die Pflichtschulen, wobei es weiterhin Spezialregelungen für Tourismusgemeinden und Alpwirtschaft geben soll
  • Gespräche mit dem Bildungsministerium über Möglichkeiten für Bundesschulen
  • Ziel ist eine breite regionale Einheitlichkeit, damit sich teilweise schlechte Erfahrungen wie bei den schulautonomen Tagen nicht wiederholen
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