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Illegale Zigarettenfabrik in der Slowakei ausgehoben

Österreichische Beamte waren an den Ermittlungen beteiligt.
Österreichische Beamte waren an den Ermittlungen beteiligt. ©APA/ BMF
600 Stangen pro Stunde wurden in der illegalen Zigarettenfabrik südöstlich von Bratislava hergestellt - der Großteil für den österreichischen Markt. In Zusammenarbeit mit österreichischen Ermittlern konnte den Schmugglern jedoch das Handwerk gelegt werden.

Österreichische, slowakische und deutsche Zollbehörden haben der Zigarettenmafia einen schweren Schlag versetzt: Im Frühjahr haben sie eine illegale Zigarettenfabrik in Horny Bar, südöstlich von Bratislava hochgenommen. Die Ermittlungen liefen rund ein Jahr. Der heimische Zoll stellte immer wieder sogenanntes Tobacco-Material – Verpackungen und dergleichen – sicher. Die Schmuggelroute verband die Slowakei, Österreich und Deutschland. Also alarmierte das Finanzministerium in Wien die Kollegen in den beiden Ländern. Sobald die Ermittler alle Daten zusammengeführt hatten, war klar, dass Ausgangspunkt der illegalen Aktionen eine Lagerhalle in Horny Bar war.

Zigaretten für den österreichischen Markt

Unter anderem nahmen die Zöllner des Finanzressorts grenzüberschreitende Peilungen vor, um die slowakischen Kollegen zu unterstützen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wurde “jede Bewegung”, die in Zusammenhang mit den Vorgängen in der Lagerhalle stand, begleitet. Den Ermittlern wurde bald auch klar, dass dort produziert wurde, großteils Marken, die nur in Österreich erhältlich sind. Daneben wurde mit kleineren Mengen auch der britische Markt beliefert. Die Täter ließen dort in drei Schichten arbeiten.

Fabrik wurde ausgehoben

Im März 2012 schlug der slowakische Zoll zu und hob die Fabrik aus. Sieben Verdächtige aus Bulgarien wurden festgenommen, sie sollen für die Produktion verantwortlich gewesen sein. 5,5 Millionen Zigaretten wurden sichergestellt, sie dürften für den österreichischen Markt bestimmt gewesen sein. Laut dem Unternehmen Philip Morris, das die Ermittlungen mit einer technischen Analyse der Zigaretten unterstützte, wurde auch eine komplette Produktionslinie beschlagnahmt. Dem Unternehmen zufolge gab es aufgrund der Informationen der slowakischen Aktion wenige Tage später im Großraum Wien eine weitere Razzia, bei der 5,6 Millionen Glimmstängel einkassiert wurden.

Weiters wurden laut Finanzministerium im Zug der Amtshandlungen rund sechs Tonnen Feinschnitttabak und leere Packungen für mehrere Millionen Zigaretten sichergestellt. Wären die Rauchwaren wie geplant hierzulande verkauft worden, hätte der Steuerschaden rund 80 Millionen Euro betragen. (APA)

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