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I: Opposition verärgert über Audienz

Silvio Berlusconi wird voraussichtlich am 31. März, zehn Tage vor den Parlamentswahlen, von Papst Benedikt XVI. empfangen, was in den Reihen der Opposition Verärgerung hervorgerufen hat.

Berlusconi wird an der Spitze einer Delegation von konservativen und christdemokratischen Regierungschefs, die der Europäischen Volkspartei (EVP) angehören, das katholische Kirchenoberhaupt besuchen. Der Delegation gehört auch Bundeskanzler und EU-Ratsvorsitzender Wolfgang Schüssel (V) an. Die Audienz wird zum Abschluss eines zweitägigen Treffens von EVP-Spitzenpolitikern stattfinden, das am 30. März in Rom beginnt, berichteten am Donnerstag italienische Medien.

Zu den Mitgliedern der Delegation zählen auch der Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer, Pier Ferdinando Casini, und der deutsche EVP-Präsident Hans Gert Pöttering. Wochenlang haben sich Berater Berlusconis eingesetzt, um für die EVP-Spitze einen Audienztermin im Vatikan zu erhalten. Laut italienischen Medien ist der Empfang beim Papst für Berlusconi eine gute Gelegenheit, sich wenige Tage vor den Parlamentswahlen in Szene zu setzen. Dies löste in Rom eine scharfe Polemik aus. „Es ist unerhört, dass knapp vor den Parlamentswahlen ein politischer Gipfel im Vatikan stattfindet“, kritisierte der Politiker der Radikalen Partei Roberto Villetti. „Der Vatikan lässt sich hoffentlich nicht von Berlusconis Wahlpropaganda beeinflussen“, warnte der Senator der oppositionellen Partei „Italien der Werte“, Antonio Di Pietro.

Der Papst wird von mehreren italienischen Parteien beschuldigt, sich zu stark in die politischen Angelegenheiten Italiens einzumischen. In den vergangenen Monaten hatte er öfters zu Themen wie Legalisierung von Partnerschaften zusammenlebender Paare und Schwangerschaftsabbruch Stellung bezogen, die in Italien stark umstritten sind.

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