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Hypo: Vom Regen in die Traufe statt in die Sonne

Hypo-Alpe-Adria-Chef Gottwald Kranebitter reagiert verärgert über Berichte, wonach in der Hypo größere Milliardenlöcher mit Staatsgeld zu stopfen wären. Wieviel die notverstaatlichte Bank mit ihren besonderen Risiken im Zuge der jetzt laufenden Kapitalbedarfsermittlung tatsächlich braucht, rechnet die OeNB über den Sommer durch. Laut Kranebitter hat sich das Umfeld freilich verschlechtert.


Vertrauliche Papiere der staatseigenen Kärntner Hypo Alpe Adria für das Finanzministerium gehen laut “Format” davon aus, dass die Bank noch einmal 2 Mrd. Euro vom Staat braucht, in einem Worst-Case bei einer sofortigen Liquidation sogar 5 Mrd. und mehr. Die Hypo selbst argumentierte, dass Stress- und Abwicklungsszenarien für Brüssel zwar durchgerechnet werden müssen, aber nicht Plan der Bank seien. Eine ungeordnete Zerschlagung wäre am teuersten und werde nicht angestrebt.

Für die ebenfalls notverstaatlichte Kommunalkredit/KA Finanz ist für heuer nochmals von einer halben Milliarde die Rede. Bei der Volksbanken AG (ÖVAG) hat der am Dienstagabend bestellte neue Chef Stephan Koren gleich vorweg nicht ausschließen können, dass bis zum Ende des Restrukturierungsprogramms (2017) nochmals ein Nachschlag an Staatshilfe nötig wird. Restrukturierungen kosteten oft mehr als angenommen, sagte Koren.

In alle drei staatlichen bzw. teilstaatlichen Banken hat der Bund (Steuerzahler) in den vergangenen zwölf Monaten über Kapitalschnitte bzw. Rekapitalisierungen schon viel Geld gesteckt. Das Magazin “Format” schreibt in seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf OeNB-Kalkulationen für das Finanzministerium, vertrauliche Strategiepapiere aus dem Kanzleramt und bankinterne Umstrukturierungspläne für die EU-Kommission, dass das Milliardenloch der Staatsbanken in den nächsten fünf Jahren noch größer wird. Aus den bisher 8 Mrd. Euro, die die drei Krisenbanken bisher erhielten, könnten “mindestens” 11 Milliarden werden.

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