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Hurts gastierten in der Wiener Arena

Theo Hutchcraft von Hurts beeindruckte mit seiner Stimme in Wien.
Theo Hutchcraft von Hurts beeindruckte mit seiner Stimme in Wien. ©Florian Wieser/Vienna Online
Das britische Pop-Duo Hurts gab am Dienstag sein Österreich-Debüt in der Wiener Arena. Das seit Monaten ausverkaufte Konzert bot alle Songs aus dem Album "Happiness", den Support gaben Bunny Lake aus Wien.
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Hurts im Interview
Hurts: Video-Clip

Hurts gaben am Dienstag ihr Österreichdebüt in der seit Monaten ausverkauften Wiener Arena. Als das anämische Duo aus Manchester vor zwei Jahren in der Popwelt auftauchte, war man beim britischen “Guardian” noch eine “New band of the day”, gereicht hat es dann für die 80er-Synthie-Pop-Aufbereiter zu viel mehr. 2010 erfolgte der Durchbruch mit der Single “Wonderful Life” und Sänger Theo Hutchcraft und sein musizierender Kollege Adam Anderson wurden zu einer der meist gehypten Bands des Jahres. Live wollten die Popaufsteiger Hurts gestern aber nicht wirklich abheben.

Hurts fünf Monate in den Charts

“Wonderful Life” war in der dicht gedrängten Arena einer der seltenen Höhepunkte des Duos, das sich live von einer oft kaum wahrnehmbaren Band unterstützen ließ. Trotz Drummer kamen die meisten Beats so oft trotzdem vom Band, Sänger Hutchcraft erwies sich dafür aber als stimmliches Plus. Als wirklicher Schwachpunkt offenbarte sich hingegen das Songmaterial von Hurts, das fast ausschließlich aus dem Debütalbum “Happiness”, mit dem das Doppel aus Manchester nun schon mehr als fünf Monate in den österreichischen Albencharts vertreten ist, bestand. So waren der gleichnamige Titel oder das darauffolgende “Blood, Tears & Gold” Balladen, die nicht zuletzt durch Hutchcrafts schmachtenden Gesangsstil an George Michael erinnerten, ohne an dessen Qualität im Songwriting heranzureichen.

Huts coverten Kylie Minogue

Leider war der Anteil an solchen Songs relativ hoch, doch man konnte auch anders. Überraschenderweise erwies sich eine nicht auf dem Album zu findende Coverversion von Kylie Minogue als ein weiterer Bringer des Duos mit dem strengem Scheitel, das den Song namens “Confide In Me” in einer Dark Wave-Version wiedergab, was diesem gar nicht schlecht stand. Für Freude im Saal sorgte der zweite Hit der Hurts, das sich auch auf dem Kokowääh-Soundtrack befindliche “Stay”, das ebenfalls wieder ein wenig Tempo auf die Bühne brachte. Die nächste Schmachtballade bremste dieses aber gekonnt wieder aus und Hurts absolvierten den allgemein beliebten Rückgriff in die 80er-Jahre wieder mit einer großen Portion Pathos.

Höfliche Hurts

Die schleppende Livedarbietung rief Kritiken zum Debüt in Erinnerung. So wie jene des Magazins “Q”, die dem Duo zugestand, alle falschen Lehren aus den 80ern gezogen zu haben. Ein Urteil, das zumindest vom kommerziellen Erfolg von “Happiness” von Hurts widerlegt wurde, denn das konnte mit europaweiten Top-Ten-Platzierungen punkten. Doch trotzdem war dieses eine Album qualitativ nicht gut genug, um allein damit einen überzeugenden Live-Auftritt zu beschreiten, doch nur zwei andere Songs waren gestern zusätzlich im Programm. Die Bühnenpräsenz des höflichen Hutchcraft reichte nicht aus, um dieses Manko wettzumachen, zu zurückhaltend und mechanisch war dessen Gebaren.

Hurts mit einer Zugabe

Die einzige Zugabe “Better Than Love” der Hurts ließ den Abend dann nach einer knappen Stunde nicht gerade versöhnlich enden. Dieser klang dann zwar sehr modern, aber ebenso nach billiger Euro-Disco. So wähnte man sich in der inzwischen schon etwas leerer gewordenen Arena am Ende gar noch in einem Tanzlokal in der Provinz.

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