Der heimische Tourismus lebt hauptsächlich von Urlaubern aus dem Ausland. Diese buchten zuletzt 75 Prozent aller Nächtigungen in den Feriendomizilen. Ein wesentlicher Punkt für die heurige Sommersaison wäre Klarheit in Sachen Grenzöffnungen, speziell auch nach Deutschland. "Die Unternehmen brauchen klare Leitlinien und eine Vorlaufzeit für die Umsetzung", sagte ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer.
Jede dritte Buchung storniert
Jede dritte Buchung wurde bei den Hotels bis jetzt storniert, wie aus einer aktuellen Mitgliederbefragung der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) zur Sommersaison und einer Gästeerhebung des Marktforschungsinstituts Mindtake hervorgeht. Weiters bleibe knapp jeder zweite Sommerurlauber, der ursprünglich ins Ausland wollte, zu Hause, statt einen Urlaub in Österreich zu buchen. Gleichzeitig gebe es aber auch "noch einen großen Pool an Unentschlossenen".
"Die Betriebe brauchen auch einen Zeithorizont für die Planung - die reservierten Zimmer können nicht unendlich lange geblockt werden, wenn die Gäste nicht kommen", betonte die Branchenvertreterin am Dienstag.
Viele offene Fragen bei Grenzöffnungen
Betreffend der Bedingungen für eine Grenzöffnung gebe es "noch viele offene Fragen", so die ÖHV-Chefin, die auch ein Hotel in Wien betreibt. Selbst die Öffnung an sich steht infrage. Sollten die Grenzen im Sommer geschlossen bleiben, hält Reitterer eine finanzielle Absicherung für die Betriebe für unbedingt notwendig: "Da geht es nicht um Almosen, sondern um das Überleben eines der zentralsten Wirtschaftszweige des Landes und den damit verbundenen Lieferanten und Gewerbebetrieben."
Die Buchungen durch Ausländer würden jedenfalls "heuer zum Großteil wegbrechen". "Die einzige Hoffnung das zu erwartende Minus etwas zu schmälern ist verstärkt auf den Inlandsmarkt zu setzen", begrüßte Reitterer den Kurs, den die nationale Tourismusmarketing-Organisation Österreich Werbung (ÖW) heuer verstärkt fahren will. Die Zeit drängt aber. "Wir hoffen, dass der Bewerbungs-Turbo so schnell wie möglich gezündet wird."
(APA/red)