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Horngacher: Gutscheine aus Freundschaft

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Der pensionierte Chefinspektor widerspricht den Angaben Horngachers, er habe diesem in seiner Funktion als Kassier des "Vereins der Freunde der Wiener Polizei" Reisegutscheine überlassen.

Gegen den Pensionisten wurden in der Causa Horngacher ebenfalls gerichtliche Vorerhebungen eingeleitet. „Ich kann mir nicht erklären, wie Horngacher auf diese Aussage kommt. Es ist ihm derweil wahrscheinlich nix anderes eingefallen“, rätselte Michael Winischhofer, der Anwalt des Chefinspektors, im Gespräch mit der APA.

Sein Mandant habe Roland Horngacher die Reisegutscheine „persönlich“ geschenkt. Überhaupt sei der mittlerweile 71-Jährige erst seit März 2004 Kassier des Vereins, betonte der Rechtsanwalt am Donnerstagnachmittag. Der „Adjutant aller Wiener Polizeipräsidenten von Holaubek bis Stiedl“ (Winischhofer) habe seit seinem 65. Geburtstag Gutscheine vom ehemaligen BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner erhalten: „Die beiden kennen sich seit ewigen Zeiten. Das ist eine uralte Freundschaft.“

Sein Mandant habe stets geglaubt, Elsner habe die Geschenke aus seinem Privatvermögen finanziert und nicht auf Kosten der BAWAG, „wovon ich aber jetzt wohl ausgehen muss“, so Winischhofer. Der Chefinspektor habe die Gutscheine zum Teil weiter geschenkt, nicht nur an Horngacher, auch an andere Personen. „Er hatte dafür keinen Bedarf. Er hat drei Mal im Schloss Pichlarn übernachtet, mehr hat er nicht gebraucht“, sagte Winischhofer.

Zum Motiv, Horngacher zu beschenken, bemerkte der Anwalt: „Auch da wurde eine Freundschaft initiiert, als Horngacher in den Polizeidienst eingetreten ist.“ Es habe sich rein um „persönliche Gefälligkeiten“ gehandelt: „Mein Mandant hat ja keinen Grund gehabt, Horngacher mit Gutscheinen zu beeinflussen. Er ist seit 1996 im Ruhestand.“

Jener Unternehmer, der im Prater zwei Spielhallen betreibt und der laut Informationen der Info-Illustrierten „News“ Horngacher einen Mercedes zur Verfügung gestellt haben soll, war am Donnerstag trotz mehrfacher Versuche für keine Stellungnahme erreichbar. Eine Angestellte stellte zwar einen Rückruf in Aussicht, der jedoch ausblieb.

Gesprächiger war der frühere BAWAG-Chef Elsner, der am Donnerstag von der Sonderkommission BAWAG und dem zuständigen Staatsanwalt eingehend einvernommen wurde. Walter Geyer, der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, kündigte an, es werde dazu seitens der Anklagebehörde keine öffentliche Stellungnahme geben. „Für uns ist es jetzt wichtig, in der BAWAG-Sache in Ruhe Erhebungen zu sammeln“, meinte Geyer auf APA-Anfrage. Auf Spekulationen, ob es noch im September zu ersten Anklagen kommen werde, wollte sich der Sprecher nicht einlassen: „Wir arbeiten so geschwind wie möglich.“

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