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Holocaust-Gedenktag: Botschafter legen in Wien Kränze nieder

In Wien kommt es zu Kranzniederlegungen am Mahnmal für die österreichischen jüdischen Schoah-Opfer.
In Wien kommt es zu Kranzniederlegungen am Mahnmal für die österreichischen jüdischen Schoah-Opfer. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Am Wiener Judenplatz kommt es durch die Botschafterin von Polen und den Botschafter der Ukraine zu Kranz-Niederlegungen am Mahnmal für Schoah-Opfer. Zum Anlass des Holocaust-Gedenktags gibt es viele Veranstaltungen.
Shoah-Gedenkmauer eröffnet

Am Donnerstag wird der Opfer des Holocaust gedacht. Die UNO hatte den Internationalen Gedenktag 2005 ins Leben gerufen. Am 27. Jänner 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz. Bis heute gilt das NS-Vernichtungslager als Symbol für den Massenmord an sechs Millionen Juden und Millionen anderen Menschen, die von den Nazis verfolgt wurden wie Roma und Homosexuelle. Zum Anlass des Holocaust-Gedenktags finden zahlreiche Veranstaltungen statt.

Holocaust-Gedenktag am Donnerstag

Guterres betonte zum Anlass des Gedenktags, dass am Donnerstag "der sechs Millionen jüdischen Männer, Frauen und Kinder, der Roma und Sinti und der unzähligen weiteren Opfer des beispiellosen Schreckens und der kalkulierten Grausamkeit des Holocaust" gedacht werde. "Heute beobachten wir mit Schrecken, wie Xenophobie und Hass erneut um sich greifen. Auch der Antisemitismus - die älteste und hartnäckigste Form der Stereotypisierung - nimmt wieder zu", warnte der UNO-Generalsekretär in einer Stellungnahme. Die Menschen dürften niemals vergessen, dass der Holocaust hätte verhindert werden können. "Nur wenn wir die Erinnerung an die Vergangenheit wachhalten, können wir die Zukunft sichern. Wer Hass stillschweigend hinnimmt, macht sich mitschuldig", rief er zu Wachsamkeit auf.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) betonte, aller Frauen, Männer und Kinder, die den Gräueltaten des Nationalsozialismus zum Opfer fielen, zu gedenken. "Es ist unsere Pflicht und Schuldigkeit, gegen jede Form von Antisemitismus und Hass zu kämpfen. Diese Gräuel dürfen nie wieder geschehen!", betonte Schallenberg auf Twitter unter dem Hashtag #WeRemember.

Warnung von israelischem Parlamentspräsidenten

Der israelische Parlamentspräsident Mickey Levy warnte in Berlin vor heutigen Gefahren für die Demokratie. In einer Veranstaltung des Deutschen Bundestags am Holocaust-Gedenktag sagte Levy laut Deutscher Presseagentur, im Reichstagsgebäude könne man eine Ahnung davon bekommen, wie Menschen Demokratie ausnutzen könnten, um sie zu überwinden. "Nun erfahren wir hier, in den Mauern dieses Hauses - stummer Zeuge aus Stahl und Stein - wieder die Zerbrechlichkeit der Demokratie, und wir werden wieder an die Pflicht erinnert, sie zu schützen."

Corona-Pandemie und Antisemitismus

Die Corona-Pandemie verstärkt nach Einschätzung des Jüdischen Weltkongresses (WJC) den Antisemitismus. "Die Pandemie wirkt wie ein Brandbeschleuniger: Menschen vergleichen den Holocaust verharmlosend mit Impfungen", sagte WJC-Präsident Ronald Lauder der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Unter dem Deckmantel vermeintlicher Kritik an Corona-Maßnahmen ist Antisemitismus noch gesellschaftsfähiger und damit gefährlicher geworden", kritisierte Lauder.

Coronamaßnahmen-Gegner erheben immer wieder den Vorwurf, mit den Schutzmaßnahmen werde eine Diktatur errichtet und ziehen Vergleiche zur NS-Zeit. Bei den Protesten sind gelbe Sterne mit der Aufschrift "Ungeimpft" in Erinnerung an das Zwangskennzeichen für Juden im Zweiten Weltkrieg zu sehen. Nach Angaben der NGO Jewish Agency und der Zionistischen Weltorganisation war die Zahl der antisemitischen Taten weltweit im Jahr 2021 so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Demnach ereigneten sich durchschnittlich mehr als zehn Vorfälle pro Tag - fast die Hälfte davon in Europa und knapp 30 Prozent in den USA.

(APA/Red)

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