Bregenz. Die Steigerung der Gesamtkriminalität 2019 ergebe sich vor allem aus Zuwächsen bei der Internetkriminalität und bei Gewalttaten. So wurden wegen Cybercrime im engeren und weiteren Sinne sowie bei Internetbetrug insgesamt 1.863 Anzeigen gezählt, rund 46,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die 4.062 angezeigten Gewalttaten bedeuteten einen Zuwachs von 10,4 Prozent gegenüber 2018, hier habe man über 90 Prozent der Fälle klären können, hieß es. Zudem zeigten vermehrte Kontrollen, die mehr Anzeigen zur Folge hatten, Auswirkungen in der Statistik. Das gelte etwa für den Suchtmittelbereich, wo mit 2.071 Anzeigen fast 230 Delikte mehr anfielen als im Vorjahr, oder den Sozialleistungsbetrug, wo es 2019 gesamt 86 Fälle gab.
15.796 tatverdächtige Personen wurden 2019 ausfindig gemacht und angezeigt, davon waren 42,5 % fremde Tatverdächtige (Vorjahr 41,1 %), vor allem Personen mit deutscher, rumänischer und türkischer Staatsbürgerschaft.
Wirtschaftskriminalität um 22,7 Prozent gestiegen
Die Wirtschaftskriminalität nahm gegenüber 2018 um 22,7 Prozent auf 2.681 Delikte zu. Rückläufig war dagegen der Bereich Eigentumsdelikte, so gingen etwa Wohnungseinbrüche um 43,5 Prozent zurück. Insgesamt forschte die Vorarlberger Polizei 15.796 Verdächtige aus (2018: 12.328), davon waren 42,5 Prozent Ausländer (2018: 41,1). Im Zehn-Jahres-Vergleich sei ihr Anteil an den Tatverdächtigen um 47,1 Prozent gestiegen.
Vorarlbergs Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher zeigte sich am Freitag mit dem Resultat der Polizeiarbeit zufrieden. Dass knapp zwei Drittel aller angezeigten Fälle aufgeklärt werden konnten, sei eine "ausgezeichnete Leistung". Die Polizisten verrichteten mit hohem Engagement und Qualität ihre Arbeit, auch die Vorarlberger Bevölkerung trage mit ihrer Unterstützung zur stabilen Sicherheitslage bei. Michael Beyrer, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts, erklärte, gerade die Klärung von Einbruchsdiebstählen, Internet- oder Wirtschaftsdelikten sei oft langwierig. Er wolle die damit befassten Beamten positiv hervorheben, denn der Aufwand dahinter sei oft nicht sichtbar.
(Red.)