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Historisches Ereignis: Guss der Dornbirner Klosterglocke

Freunde und Gönner des Klosters waren beim historischen Ereignis, beim Glockenguss in Innsbruck, dabei.
Freunde und Gönner des Klosters waren beim historischen Ereignis, beim Glockenguss in Innsbruck, dabei. ©Edith Hämmerle
Die neue Glocke des St.-Josef-Klosters wurde am 13. Juni in Innsbruck gegossen.
Glockenguss als historisches Ereignis

Dornbirn. Die alte Glocke des Klosters, eine der ältesten Stahlglocken Österreichs, hat ihre Dienste getan. Vor allem der Rost hat dem Stahlgehäuse stark zugesetzt. Dass ihr Klang dadurch erheblich beeinträchtigt war, störte vornehmlich das klanggeprüfte Gehör eines jungen Orgelbauers in direkter Nachbarschaft. Für Daniel Orth, der außerdem als Glockensachverständiger tätig ist und als Organist mit dem Kloster eng verbunden, war es kein leichtes Unterfangen, die Patres von der Dringlichkeit einer neuen Glocke zu überzeugen. Selbst von den Einwänden des Klostervaters Elmar Mayer bezüglich anhängender Kreditverpflichtungen aus der Sanierungszeit, ließ sich Orth nicht abbringen. Auf seine Initiative ließ Mayer schließlich ein Offert erstellen. Die Firma Grassmayr erbrachte ein entgegenkommendes Angebot: 6500 Euro soll die neue Glocke aus einer Bronze-Zinnlegierung kosten. In der Zwischenzeit ließen sich auch Spender finden. Das war dann ausschlaggebend für die Bestellung Anfang Frühjahr. Der Termin zum Glockenguss am 13. Juni rückte näher. Dieses besondere Ereignis wollten sich Freunde und Gönner des Klosters nicht entgehen lassen und fuhren mit einem Busunternehmen nach Innsbruck zur Glockengießerei Grassmayr, die als Familienunternehmen in 14. Generation geführt wird.

Glockenguss mit 1100 Grad

Es war sehr beeindruckend für alle Anwesenden, als die 48 kg schwere Glocke bei 1100 Grad gegossen wurde. Vor dem Guss erbat Pater Wenzeslaus den Segen für das Geläut, das nach der Weihe am 21. September im Türmchen des Klosters zur Ehre Gottes und für die Menschen, die dann mit einem brillanten Klang zum Gottesdienst gerufen werden. Von der Prägung der Glocke war selbst Seniorchef Christof Grassmayr, der durch das Haus führte, beeindruckt. Die Dornbirner Glocke sei weltweit die einzige, die eine Silhouette der umliegenden Berge aufweise. Für den Entwurf der Verzierung zeichnet Kristina Kronbichler verantwortlich. Geweiht ist die Glocke dem Schutzpatron der Franziskaner, dem heiligen Franz von Assisi, dem Freund der Armen und der Tiere. „Ich rufe zu Frieden und vertreibe das Böse“, lautet der letzte Vers einer Inschrift am Gehäuse. „Die alte Stahlglocke soll in einem Holzgestell in der Klosterkirche an ihre Zeit erinnern“, hob Glockenexperte Daniel Orth auch deren historischen Wert hervor. Die neue Glocke wird sich beim Klosterfest im September präsentieren, bevor einen Tag später zu ihrer Weihe geladen wird.

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