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Historischer Höchststand an Delikten

Vorarlberg hat die höchste Aufklärungsquote. Diese Tatsache kann nicht über historischen Höchststand mit 21.423 angezeigten Delikte hinwegtäuschen.

Besondere Sorge würden die Zunahme der Jugend- und Ausländerkriminalität (v.a. „reisende Täter“) sowie der Vermögensdelikte bereiten. Das betonte Sicherheitsdirektor Elmar Marent am Dienstag Nachmittag bei der Präsentation der Vorarlberg-Daten aus der am Vortag von Innenminister Ernst Strasser veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik.

2002 haben die Vorarlberger Sicherheitsdienststellen 11.902 Fälle geklärt und die Verdächtigen bei der Justiz angezeigt. Bei 21.423 Delikten bedeutete das eine Aufklärungsquote von 55,6 Prozent (+ 3 Prozent), bundesweit betrug der Vergleichswert 40,8 Prozent. Rund zwei Drittel aller Delikte im Ländle betrafen Vermögenstatbestände (+ 15,5 Prozent auf 13.917), 37,5 Prozent davon wurden aufgeklärt.

Anlass zur Sorge ist laut Marent u.a. der Umstand, dass die Anzeigen wegen gewerbsmäßigen Diebstahls und Bandendiebstahls um 120 Prozent gestiegen sind: „Das ist zu einem nicht unerheblichen Teil auf die Aktivitäten reisender Trick- und Ladendiebe zurückzuführen.“ Generell verwies der Sicherheitsdirektor darauf, dass Ausländer nur ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend kriminell seien. Davon zu differenzieren seien ausländische Einzeltäter oder Banden, die nach der Tat wieder verschwinden oder es zumindest versuchten.

Angesprochen auf die aktuelle Diskussion, ob es in Vorarlberg – möglicherweise in der Gemeinde Hard – das erste legale Bordell geben sollte, meinte Marent, aus sicherheits- und gesundheitspolizeilicher Hinsicht wäre das sicher ein Fortschritt. Er gehe davon aus, dass im Land mehr als 30 illegale Kleinstbordelle betrieben werden, etwa zehn davon würden pro Jahr ausgehoben und geschlossen. Es wäre also „blauäugig“, glauben zu wollen, dass mit offiziellen Etablissements die illegale Wohnungs- und Straßen-Prostitution im Ländle verschwinden würde, verwies der Sicherheitsdirektor auf Erfahrungen im Burgenland und anderen Bundesländern.

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