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Hickersberger nach Testspielen unter Druck

Hickersberger; APA
Hickersberger; APA
Nach den schwachen Testspielen der Austro-Elf will das ÖFB-Präsidium von "Hicke" Lösungsvorschläge hören. Der Job des Teamchefs wackle aber nicht, versichert Verbands-Chef Stickler.

Das ÖFB-Präsidium hat auf die jüngsten beiden enttäuschenden Testspiele gegen Japan und Chile reagiert und vom österreichischen Fußball-Teamchef Josef Hickersberger eine umfassende Bestandsaufnahme und weiterführende Maßnahmen gefordert. „So schnell wie möglich“, auf jeden Fall noch vor den kommenden Partien gegen die Schweiz (13. Oktober) und die Elfenbeinküste (17. Oktober) müsse „Hicke“ eine Analyse und Verbesserungsvorschläge abliefern, sagte Verbands-Chef Friedrich Stickler am Mittwochnachmittag nach der Sitzung des ÖFB-Führungsgremiums. Die Position des Teamchefs stehe aber nicht in Frage, so Stickler.

Bei dem Treffen des ÖFB-Präsidiums handelte es sich laut ÖFB-Boss um eine „routinemäßige Sitzung“, an der alle neun Landespräsidenten teilnahmen. Bei den Länderchefs gab es nach den Angaben von Stickler weniger ein Murren als vielmehr „allgemeines Entsetzen“ nach den zuletzt gezeigten Leistungen.

Deshalb wurde ein Beschluss gefasst, durch den der Teamchef aufgefordert wird, „uns eine fundierte Analyse über die Entwicklung der Nationalmannschaft vorzulegen“, so Stickler. „Es ist völlig klar, dass wir nicht zum Tagesgeschäft übergehen können. Noch vor einem Jahr nach dem Schweiz-Spiel waren wir zuversichtlich, dass eine positive Entwicklung eingesetzt hat, in den letzten zwei Spielen sind wir aber auf den Boden zurückgekommen.“

Nun will der ÖFB von Hickersberger Lösungsansätze sehen. „Wir erwarten uns Vorschläge und Maßnahmen, die uns dorthin bringen, wo wir hinwollen. Wir wollen so rasch wie möglich die Herstellung einer Mannschaft, die sich in Richtung EM-Reife entwickelt.“ Die Auftritte gegen Japan und Chile seien Leistungen gewesen, „die man nicht akzeptieren kann und die nach Konsequenzen schreien“, meinte der Lotterien-Boss.

Der Teamchef solle nun “Überlegungen in alle Richtungen“ anstellen, die durchaus weitereichend sein könnten. An den bisher festgelegten Länderspiel-Gegnern bis zur EURO gebe es zwar nichts zu rütteln, dafür könnte laut Stickler unter anderem die Art und Weise der Vorbereitungen auf Testmatches oder auch das Zurückgreifen auf den einen oder anderen arrivierten, zuletzt aber enttäuschenden Spieler hinterfragt werden.

Sollte sich Hickersberger von dem einen oder anderen Kicker trennen wollen, habe er auf jeden Fall die volle Rückendeckung des ÖFB. „Jeder, der diese zwei Spiele gesehen hat, hat den Eindruck, dass nicht alle Spieler verstanden haben, worum es geht. Das kann nicht sein.“ Der Verband würde sich auch hinter den Teamchef stellen, wenn der wieder auf Routiniers a la Ivica Vastic zurückgreifen sollte, auch wenn Stickler zu bedenken gab: „Vielleicht ist der Schnitt sogar zwei Jahre zu spät gemacht worden.“

Stickler selbst würde nach eigenen Angaben alle Entscheidungen, die er in den vergangenen zwei Jahren im Hinblick auf die EURO getätigt hat, wieder so treffen. Kein Wunder also, dass für den Lotterien-Boss der Teamchef (noch) nicht zur Diskussion steht. „Es gibt keine Überlegungen in dieser Hinsicht“, sagte Stickler, ergänzte jedoch: „Wenn wir aber zum Beispiel in der Schweiz 0:15 verlieren, wird dieses Thema auf dem Tisch sein.“ Die kommende ÖFB-Präsidiumssitzung steigt übrigens einen Tag nach dem Spiel gegen die Elfenbeinküste.

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