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Heute vor zehn Jahren verschwand der Schilling

So haben die Schilling-Tausender im Lauf der Zeit ausgesehen.
So haben die Schilling-Tausender im Lauf der Zeit ausgesehen. ©APA
Ende Februar 2002 endete die Ära des Schilling in Österreich. Die 'gute alte' Währung verschwand mitsamt der doppelten Preisauszeichnung und machte dem Euro Platz.
Schilling wechseln im Bus
Das war der Schilling

Zu den ursprünglich zwölf Euroländern sind im Laufe der Jahre fünf weitere hinzugekommen, in denen der Euro ebenfalls als alleiniges Zahlungsmittel gilt. Derzeit zahlen rund 330 Millionen Menschen mit dem Euro. Trotz der Schuldenkrise streben immer noch etliche frühere Länder Osteuropas einen Euro-Beitritt an, allerdings oft später als ursprünglich geplant.

Schilling war die letzte österreichische Währung

Mit dem endgültigen Aus für den Schilling ging auch die Geschichte einer eigenen österreichischen Währung zu Ende. Die letzte, die Schilling-Währung, war – unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg – seit Dezember 1924 fast 80 Jahre lang gültig.

Parallel zur Einführung der neuen Euro-Währung wurden die alten nationalen Währungen aus dem Verkehr gezogen. Für danach noch auftauchende Altbestände gibt es länderweise unterschiedliche Umtauschfristen. Die damals noch gültigen Schilling-Serien etwa können bei der Nationalbank (OeNB) unbeschränkt und unbefristet gratis umgetauscht werden.

Euro-Zustrom trotz Krise ungebrochen

Als bisher letztes Land hat der kleine baltische Staat Estland als erste frühere Sowjetrepublik mit Jahresbeginn 2011 den Euro als 17. Land eingeführt. Unter den neuen ost- und zentraleuropäischen Mitgliedern der Europäischen Union ist Estland das dritte Land mit der Gemeinschaftswährung. Zuvor hatten Slowenien und die Slowakei dieses Ziel erreicht.

Von den übrigen neuen osteuropäischen EU-Staaten sind derzeit Lettland und Litauen der Einführung formal am nächsten, sie peilen den Beitritt zur Eurozone im Jahr 2014 an. Die beiden Länder befinden sich ebenso wie Dänemark im sogenannten Europäischen Wechselkursmechanismus 2 (ERM 2). Dänemark wie auch Großbritannien sind zwar EU-Länder, aber nicht zur Euro-Einführung verpflichtet. Schweden – obwohl verpflichtet – hält sich zurück.

Bei den übrigen osteuropäischen EU-Staaten ist die Einführung der Gemeinschaftswährung in den Hintergrund getreten, wie etwa in Polen. Tschechien dagegen hat dem Euro vorerst eine klare Absage erteilt. Auch Bulgarien hat die Einführung auf unbestimmte Zeit verschoben, ursprünglich war der Beitritt 2013 angepeilt worden. Rumänien will den Euro schon 2015 einführen. Dagegen verwenden Montenegro und das Kosovo den Euro bereits als Zahlungsmittel, obwohl sie nicht der Eurozone angehören.

Zypern gehört dazu. Und doch nicht.

Zur Eurozone gehören offiziell Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Holland, Österreich, Portugal, Spanien und seit 1. Jänner 2007 auch Slowenien, seit 2008 Malta und Zypern, seit 2009 die Slowakei und seit 2011 auch Estland. Zypern ist allerdings ein Sonderfall, weil sich der Norden des Landes als unabhängig betrachtet und offiziell die Türkische Lira benutzt, während er nach Ansicht der EU Teil der Republik Zypern und damit der Eurozone ist. De facto sind in Nordzypern somit zwei Währungen im Gebrauch. Der Umstieg vom Schilling auf den Euro war weniger kompliziert – selbst wenn heute noch viele Menschen umrechnen und durch die Inflation (die es auch mit dem Schilling gegeben hätte) – auf sehr hohe Beträge kommen.

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