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Herzog: Deutschland-Partie ist Chance fürs ÖFB-Team

Andreas Herzog sieht das Fußball-Testspiel am Mittwoch im Wiener Happel-Stadion gegen Deutschland als große Chance für die österreichische Auswahl.

“Es gibt ja nichts Schöneres: Du weißt, normalerweise sind die Deutschen besser, aber trotzdem können wir sie an diesem einen Tag schlagen”, erklärte der Assistent von Teamchef Josef Hickersberger.

Zwar seien aufgrund des ungünstigen Zeitpunkts (die deutsche Frühjahrsmeisterschaft beginnt am Wochenende vor der Partie, die österreichische erst am 15. Februar) und den dadurch zu erwartenden physischen Mangelerscheinungen auf beiden Seiten keine entscheidenden Schlüsse aus dieser Partie zu ziehen, ein Fußball-Fest und unter Umständen sogar ein Startschuss für eine echte EM-Euphorie in Österreich sei aber möglich.

“Ich hoffe auf ein volles Stadion und dadurch auf eine bessere Leistung als ansonsten im ersten Länderspiel des Jahres. Allein schon durch die Brisanz dieses Spiels wird es ein sehr guter Test, wobei das Ergebnis bei der EURO natürlich wichtiger ist”, betonte Herzog.

Für die österreichischen Kicker gehe es in erster Linie darum, keinen Respekt vor dem prominenten Gegner zu zeigen. “Wir dürfen keine Angst zeigen, uns nicht verstecken, sondern einfach frech drauf losspielen”, forderte der 39-Jährige und nahm die Kicker in die Pflicht. “Jetzt werden wir sehen, wer in der Winter-Vorbereitung gut gearbeitet hat und wer nicht. Die Spieler müssen wissen, dass die Schonfrist vorbei ist.”

Die Ausfälle einiger deutscher Schlüsselspieler wie etwa Torsten Frings oder Christoph Metzelder wollte der ÖFB-Rekordspieler nicht überbewerten. “Die Deutschen haben einen extrem großen Kader, sie haben 30 bis 35 Spieler, die sie jederzeit einsetzen können.”

Auch die aktuelle deutsche Goalie-Problematik mit Arsenal-Ersatzmann Jens Lehmann als Nummer eins sieht Herzog nicht als Vorteil für Österreich. “Lehmann ist ein absoluter Weltklasse-Tormann, ich kann nicht verstehen, warum er bei Arsenal auf der Bank sitzt. Wir brauchen erst gar nicht darauf zu hoffen, dass er gegen uns einen Patzer macht”, betonte der Wiener.

Herzog spielte von 1992 bis 2001 in der deutschen Bundesliga und bekam in dieser Zeit genügend Aufschlüsse über den Unterschied zwischen dem österreichischen und dem deutschen Fußball. “Man hat in Deutschland viel mehr Druck, weil man es mit viel besseren Mitspielern und Gegnern zu tun bekommt. Dadurch muss man sich mehr beweisen, das ist ein tagtäglicher Kampf. Wenn in Deutschland einer kein richtiger Profi ist, ist es dort Zeitverschwendung, sich mit ihm zu befassen, der wird dann fallengelassen”, erzählte der 103-fache Internationale (26 Tore).

Das ÖFB-Team könne von den Deutschen einiges lernen, so Herzog. “Es wäre nicht schlecht, wenn wir ein bisschen mehr von der deutschen Mentalität hätten – aber einige unserer Spieler leben das ohnehin schon jetzt vor.”

Dazu zählt für Herzog auch Emanuel Pogatetz, der erstmals nach seiner heftigen Kritik an Hickersberger und dem gesamten ÖFB vor rund eineinhalb Jahren wieder zur Nationalmannschaft einrückt. “Aber er braucht jetzt nicht auf Knien angerutscht zu kommen. Es wird natürlich Gespräche geben, aber das Wichtigste ist, dass er der Mannschaft etwas von der britischen Einstellung und dem britischen Tempo einhaucht und die Spieler mitreißt.”

Das Team-Comeback des zweiten England-Legionärs Paul Scharner ist laut Herzog weit unwahrscheinlicher. “Ich glaube nicht, dass der Teamchef in dieser Sache seine Meinung geändert hat, das ist vielleicht etwas falsch rübergekommen. Auf der einen Seite ist es irrsinnig schade, weil er uns allein mit seiner physischen Stärke helfen könnte. Auf der anderen Seite hat er eben gewisse Sachen gesagt.”

 

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