AA

Herzfehler der Piloten nicht Ursache des Flugunfalls in Zell am See

Aus strafrechtlicher Sicht ist das Verfahren in Zusammenhang mit dem Flugunfall in Zell am See vom 5. März dieses Jahres mit acht Toten beendet. Die Staatsanwaltschaft sieht menschliches Versagen als Unglücksursache.

„Schuld an dem Zusammenstoß eines Hubschraubers mit einem Sportflugzeug haben die beiden Piloten, die bei dem Crash ums Leben gekommen sind“, erklärte am Freitag Mediensprecherin Barbara Feichtinger.

Bei dem Unglück waren ein Transporthubschrauber der Schweizer Firma Helog Heliswiss und ein Sportflugzeug des Typs Katana im Bereich der Schmittenhöhe in rund 1.200 Meter Seehöhe zusammengeprallt und abgestürzt. Dabei kamen alle Insassen des Helikopters – fünf Schweizer, ein Deutscher und ein Franzose – sowie der Pilot des Kleinflugzeugs aus Osttirol ums Leben.

Nachdem das technische Gutachten des Sachverständigen Christian Ortner bereits im Sommer der Anklagebehörde übermittelt worden ist, liegt nun auch das flugmedizinische Gutachten von Norbert Schauer vor. Das Ergebnis der zwei Expertisen: Die Ursache des Unglücks ist „rein menschliches Versagen. Die Piloten haben das jeweils andere Fluggerät nicht wahrgenommen“, erläuterte die Staatsanwältin. Technische Ursachen oder Fremdverschulden sind ausgeschlossen.

Die nach dem Tod festgestellte koronale Herzerkrankung bei dem 38-jährigen Schweizer Hubschrauberpiloten und dem 49-jährigen Piloten des Sportflugzeuges Franz F. aus Osttirol habe ihre Flugtauglichkeit in keiner Weise beeinträchtigt, steht in dem flugmedizinischen Gutachten. Nach der Obduktion wurde der Verdacht laut, dass die Erkrankung möglicherweise zu dem Unfall geführt habe. Jene Ärzte, die den beiden Piloten Flugtauglichkeit attestiert hatten, hätten die Herzerkrankung nicht erkennen können.

Von jeder Schuld freigesprochen wurden auch die Betriebsleitung des Flughafens Zell am See und die Geschäftsführung der Firma Helog Heliswiss. Nun werden in Zivilverfahren die Haftungsfragen geklärt.

  • VIENNA.AT
  • Pinzgau
  • Herzfehler der Piloten nicht Ursache des Flugunfalls in Zell am See
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen