Nach einem gewitterreichen und wechselhaften Juni etablierte sich im Juli allmählich stabiles Hochdruckwetter. Zunächst hielt sich die Hitze noch in Grenzen. Erst zum Höhepunkt des Sommers, zu den Hundstagen, begann in der dritten Julidekade eine lang anhaltende Hitzewelle, die bis weit in den August hineinreichte. In den meisten Landeshauptstädten wurde ein neuer Rekord aufgestellt, was die Länge der Hitzewelle angeht.
Viertwärmster Sommer der Geschichte mit viel Sonnenschein
“Die meisten Hitzetage, nämlich 48, registrierte Hohenau an der March im nördlichen Weinviertel, gefolgt vom burgenländischen Andau mit 44 Tagen”, analysiert UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. Auch bei der Anzahl der Sommertage sind diese beiden Orte top, insgesamt gab es in diesem Sommer an 78 von möglichen 92 Tagen Höchstwerte über 25 Grad.
Bei den Tropennächten hat die Bundeshauptstadt die Nase vorn, insgesamt gab es unglaubliche 42 Tropennächte in der Wiener Innenstadt, eine neuer Rekord. Dazu gab es reichlich Sonnenschein, österreichweit konnte man die Sonne rund 25 Prozent länger genießen als in einem durchschnittlichen Sommer.
Extreme Trockenheit durch lange Hitzeperiode
Der Nachteil der langen Hitzeperiode war die über den Sommer immer ausgeprägtere Trockenheit. “Besonders betroffen waren die Regionen von Vorarlberg bis Oberösterreich und dem Waldviertel, hier fielen teilweise nur 30 Prozent des üblichen Sommerregens”, so Spatzierer.
Eine Spur zu nass war der Sommer nur am Alpenostrand sowie im Südosten. Während der Juni von zahlreichen Gewittern geprägt war, traten diese im Juli beinahe gar nicht mehr auf. Im August kam dann wieder mehr Abwechslung ins Wetter und somit stieg die Gewitteraktivität wieder an. Bisher wurden in diesem Sommer über 1 Million Blitze, nämlich exakt 1.152.418 Blitze, registriert.
Sommermonate hatten nur kurze Kaltphasen
Trotz der Hitze und Trockenheit gab es in allen drei Sommermonaten auch kurze Kaltphasen. So gab es am 23. Juni in Obergurgl noch Frost, Anfang Juli trat im Waldviertel und Wienerwald immerhin Bodenfrost auf und am vergangenen Wochenende fiel Schnee bis auf knapp unter 1000 Meter.
“Dazu wurden in der Nacht auf Montag mit -1,6 Grad in Flattnitz die Tiefstwerte des diesjährigen Sommer erreicht”, sagt der Experte. Für die Gletscher hatten diese kurze Kaltphasen hingegen kaum Auswirkungen, durch die Hitze kam es wieder zu rekordverdächtigem Masseverlust.