Rund 300 Feuerwehrmänner und -frauen von 20 verschiedenen Feuerwehren waren in der Nacht im Einsatz um die Sturmschäden zu beseitigen, meldete der Landesfeuerwehrverband Salzburg.
Stromleitung gerissen
In der Stadt Salzburg im Stadtteil Leopoldskron riss durch den Sturm in einem Waldstück eine Stromleitung. Die Berufsfeuerwehr Salzburg musste kontrollieren, dass die stark funkende Leitung kein Feuer entfacht. Nachdem die Leitung von der Salzburg AG geerdet war, konnte nach 45 Minuten Entwarnung gegeben werden. In der Umgebung der Stromleitung begann es nicht zu brennen.
Muren, Schnee und Dreck
In Annaberg-Lungötz im Tennengau verursachten die heftigen Regenschauer einen Murenabgang, der Schneemassen auf ein Haus drückte. Durch den Regen habe sich das Wasser auf einer steilen Wiese gestaut und den Schnee in weiterer Folge gegen die Hauswand gedrückt, erklärt die Freiwillige Feuerwehr Annaberg. Verletzt wurde niemand, aber es entstand ein erheblicher Sachschaden. Ein Fenster wurde eingedrückt, das Haus sei voll mit Schnee und Dreck.
Abgedecktes Dach
In Puch bei Hallein deckten die heftigen Sturmböen einen Teil des Daches von einem Gasthof ab. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Puch wurden um 2.16 Uhr aus dem Schlaf gerissen und eilten zur Einsatzstelle. Unter Sicherung stiegen die Feuerwehrmänner auf das Dach, sicherten herumliegende Teile und nahmen Arbeiten vor, um für den angesagten Regen Dichtheit herzustellen. Die Arbeiten dauerten bis halb 7 am Morgen. Gerade einmal zwei Stunden später kam die nächste Alarmierung: Ein umgestürzter Baum versperrten den Panoramaweg.
Überflutete Keller
Im Pinzgau wurden einige Keller durch die starken Regenfälle überflutet. So musste etwa die Feuerwehr Kaprun gegen 23 Uhr zu einem Wasserschaden beim Gut Edelweiss in der Schlossstraße ausrücken. Aufgrund der ergiebigen Regenfällen der letzten Stunden drohten die Wassermassen in das Stallobjekt einzutreten. Die Einsatzkräfte positionierten mehrere Sandsäcke beim betroffenen Pferdestall, die den Wassereintritt in das Objekt verhindern sollten. Nach rund einer Stunde war der Einsatz beendet, die Kräfte rückten ins Feuerwehrhaus ein.
Muren verschüttet Straße
In St. Martin bei Lofer im Pinzgau ist am Samstag gegen 11 Uhr eine Mure abgegangen. Die Mure verschüttete eine Zufahrtsstraße zu drei Bauernhöfen, in rund 920 Metern Seehöhe, wie die Polizei Salzburg berichtete. Die Freiwillige Feuerwehr St. Martin und Anrainer konnten die Straße bereits wieder freimachen. Verletzt wurde niemand.
Hoteldach abgedeckt
Ein Hoteldach wurde Samstagvormittag durch den starken Wind in St. Michael im Lungau abgedeckt. Da im Hotel Vollbetrieb herrschte, musste der Gefahrenbereich für den Auto- und Fußgängerverkehr, gesperrt werden, teilte die Polizei in einer Aussendung am Nachmittag mit. Das restliche Dach wurde durch die örtlichen Feuerwehren gesichert. Um 12 Uhr konnte der Sicherungsbereich wieder freigegeben werden. Verletzt wurde niemand.
Sturmeinsätze in OÖ und Bayern
Und auch im benachbarten Bayern und in Oberösterreich hielt Sturm “Elon” die Feuerwehren auf Trab. In Bad Ischl stürzten Bäume auf acht Autos. In Hammerau im benachbarten Bayern wurde eine 18-jährige Autofahrerin verletzt, nachdem ein vom Föhnsturm umgeworfener Nadelbaum auf ihren Wagen stürzte. Die 18-jährige war von Freilassing nach Bad Reichenhall unterwegs als sie am Hammerauer Berg direkt in den umstürzenden Baum fuhr. Sie wurde vom Roten Kreuz in die Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht. Ein weiteres Fahrzeug wurde durch den Stamm ebenfalls schwerbeschädigt. Die Straße blieb bis auf Weiteres am Pidinger und Hammerauer Berg wegen Baumsturzgefahr komplett gesperrt. Den detaillierten Bericht und alle Bilder findet ihr hier.
Sturmwarnung bleibt aufrecht
Die Sturmwarnung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bleibt bis zum Sonntag aufrecht. Vor allem im Flachgau ist mit teilweise sehr heftigen Böen zu rechnen.
(SALZBURG24/APA)