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Head bilanziert Halbjahr tiefrot

Einen dramatischen Betriebsverlust hat im Halbjahr der an den Börsen Wien und New York notierte Sportartikelhersteller Head eingefahren - 15,9 Mill. Euro.

Jetzt glaubt man für 2003 insgesamt auch an kein „schwarzes“ Ergebnis mehr, außer es geschieht ein Wunder. „Hauptursache für diesen Halbjahresbefund ist sicher die Entwicklung der Sommersparten“, erklärte gestern im „VN“-Gespräch Robert Marte als deren Hauptverantwortlicher. Head bekam voll zu spüren, dass nicht nur der Welttennismarkt insgesamt, vor allem konjunkturbedingt, um 8 bis 10 Prozent einbrach, zudem gab es bei den hochpreisigen Rackets, wo Head Marktführer ist, die kräftigsten Rückgänge. „Wir erlösen pro verkauftem Schläger derzeit viel weniger als früher“ (Marte). Auch am Tauchsportsektor blieb das Halbjahr die erhoffte Erholung schuldig.

Klaus Hotter, Wintersportchef bei Head, gab zu bedenken, dass das Ski-Geschäft „im ersten Halbjahr traditionell ein Verlustbringer ist. Da wird geforscht, entwickelt, produziert – verkauft und Geld verdient wird erst im zweiten Halbjahr“. Trotzdem ist der Wintersportumsatz um 66,7 Prozent gewachsen, von denen

„gut 12 Prozent als Dollarkurs-Impact zu werten sein dürften. Der große Rest ist organisches Wachstum bei Ski und Bindungen.“ Am erfreulichsten aber sei, so Hotter, dass Head per 29. Kalenderwoche praktisch schon 90 Prozent der Gesamtjahresaufträge im Haus habe – bei Ski 13,7 Prozent über Vorjahresniveau (nach Stückzahl), bei Bindungen 10,8 Prozent darüber, bei Skischuhen und Snowboards je 19 Prozent mehr. Auch dass das tschechische Werk in Budweis heuer erstmals „signifikante Mengen“ im Billigskisegment produziere, werde der Head-Bilanz zugute kommen.

Hotter wie Marte versicherten, dass der Standort Kennelbach in keinster Weise zur Disposition stehe – vor allem weil die schon abgewickelten 80 Kündigungen wichtigster „Maßnahmenvorgriff“ auf den hohen Verlust waren. Diese “Überprüfung der Prozesse“ hätten die anderen Standorte aber erst vor sich. „Kennelbach hat seine Hausaufgaben schon gemacht“, beruhigten die Head-Manager.

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