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Handlungsbedarf bei Gesprächskultur

Tagesverfassung, mangelnde Sympathie, unterschiedliche Auffassungen und Interessen sowie Schnelllebigkeit sind die Hauptursachen für verbesserungswürdiges Gesprächsklima.

Das ergab eine von GRUBER Kommunikationsberatung aus Feldkirch erarbeitete Studie. Diese repräsentative Bevölkerungsbefragung unter 500 Österreicherinnen und Österreichern über die Qualität des eigenen Gesprächsklimas im Alltag und über die Ursachen von Missverständnissen ergab markante Unterschiede. 47 % der Befragten, beginnend mit der Altersgruppe ab 15 Lebensjahren, gaben sich nur bedingt mit ihrem eigenen Gesprächsklima zufrieden.

Die Gründe der Unzufriedenheit, gereiht nach vorgegebener Liste sind Tagesverfassung, Mangelnde Sympathie, Unterschiedliche Auffassungen, Unterschiedliche Interessen und gleichrangig die Schnelllebigkeit unserer Zeit, Beleidigungen und Kränkungen, Missverständnisse, Altersunterschied, mangelnder Respekt, Bildung und Umgangsformen. Große Unterschiede zwischen Geschlechtern und Altersgruppen:

  • Männer reagieren signifikant stärker auf Beleidigungen, Wut und Sympathie als Frauen.
  • Junge Menschen – 15 bis 30ig Jährige – legen mehr Wert auf Sympathie, Gleichklang der Interessen und der Persönlichkeit.
  • Junge Menschen sehen in Relation zum Durchschnitt Bevölkerung dreimal so häufig die Hauptursache für Kommunikationsstörungen in mangelnder Sympathie.
  • Die Altersgruppe der 30ig bis 49ig-Jährigen bewertet Schnelllebigkeit und Missverständnis als die Hauptproblemfelder für Gesprächsstörungen.
  • Die Altergruppe der über 50ig Jährigen bevorzugt Inhalt und Gleichklang der Interessen und sieht darin auch die Hauptursachen für Störungen in der Kommunikation.

Ein Drittel sieht in Beleidigung oder Kränkung die Ursache für Missverständnisse:

29 % der repräsentativ Befragten erinnern sich in der Befragung an zumindest ein gravierendes Missverständnis mit anderen Menschen innerhalb eines Jahres.

Die häufigsten Auslöser für ein Missverständnis waren:

  • In 49 % überwiegend unterschiedliche Auffassung über den Gesprächsinhalt,
  • In 33 % Beleidigung oder Kränkung durch Worte,
  • In 32 % mangelnde Respekt,
  • Frauen bemühen sich mehr um das Gespräch
  • Frauen wollen mehr Übereinstimmung in den Gesprächsinhalten
  • Frauen sind sensibler auf kränkende Worte und auf Beleidigungen
  • Frauen geben sich mehr Mühe für ein konstruktives Gespräch.

  • Männer sehen Mängel in der eigenen Ausdrucksfähigkeit
  • Männer wollen mehr Respekt
  • Männer brauchen Sympathie für die Lösung von Missverständnissen
  • Männer sehen auch im Unvermögen sich auszudrücken die Ursache für Missverständnisse
  • 32 % der Menschen im Alter ab 50 Lebensjahren bewerten den Altersunterschied als einen wichtigen Auslöser für ein Missverständnis.

Frauen , Freiberufler, Menschen mit höherer Schulbildung und junge Menschen lösen eher ihre Konflikte durch das Gespräch.
Die besseren Kommunikanten und Konfliktlöser sind nach eigenen Angaben:

  • Frauen
  • Junge Menschen
  • Menschen mit höherer Schulbildung und Universitätsabschluss
  • Freiberufler
  • Menschen in leitenden Funktionen

    Jeder Fünfte hatte mit Streit Erfolg bei der Lösung eines gravierenden Missverständnisses „Mit dem Reden kommen die Menschen zusammen.“ Diese Volksweisheit bestätigen die Befragten. Ihre Lösungsvorschläge, gereiht: Aussprache, Brief, Streit, Rückfragen, Hilfe von Dritten

    20 % , das ist ein Fünftel jener Befragten, die sich an mindestens ein gravierendes Missverständnis erinnerten, benötigen für die Lösung ihres Missverständnisses den Streit, also den verbal artikulierten Dissens.

    Lösung von Missverständnissen verbessert die Kommunikation. Für 88 % der Bevölkerung verbesserte sich durch die Lösung des Missverständnisses signifikant die Kommunikation mit den betroffenen Gesprächspartner.

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