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Handel will Ortszentren stärker beleben

Der heimische Handel sieht sich weiterhin einem nachhaltigen Strukturwandel ausgesetzt. Das berichteten der Obmann der Handelsparte in der Wirtschaftskammer Gebhard Sagmeister.

Die Möglichkeit längerer Ladenöffnungszeiten wird in den Vorarlberger Städten vom Handel noch diskutiert. Mit einer Qualitätsoffensive, anderen Aktivitäten und Forderungen an die Politik will die Sparte Handel in der Wirtschaftskammer dem Trend zu Einkaufszentren an der Peripherie entgegenwirken und gleichzeitig die Stadt- und Ortszentren stärken und beleben. Das betonten Spartenobmann Gebhard Sagmeister und und Geschäftsführer Manfred Fiel am Donnerstag vor Medienvertretern in Bregenz.

Anlass war die am kommenden Samstag in Dornbirn erfolgende erstmalige Verleihung der „Exquis-Trophy“ an zahlreiche Ländle-Handelsbetriebe. Wer bei Testeinkäufen bei den Kriterien Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Sauberkeit, Auskunftsbereitschaft, Auftreten der Mitarbeiter, Beratungskompetenz und aktives Zugehen auf den Kunden positiv abgeschnitten hat, erhält für zwei Jahre die mit einer Krone (in Anlehnung an Hauben für Gastronomiebetriebe) gezierte Plakette.

Von 291 angemeldeten Vorarlberger Handelsbetrieben erhalten über 90 Prozent (271 Firmen) die Auszeichnung, freute sich Sagmeister über das gute Ergebnis. Die Betriebe würden weiter überprüft, „die Vorbereitungen für die nächste Testphase laufen bereits“. Dem Vorarlberger Beispiel wollen weitere Bundesländer folgen. Salzburg und Tirol werden noch heuer solche Qualifizierungsoffensiven durchführen. In einigen Jahren könnte die Aktion in ganz Österreich laufen, hofft Sagmeister.

Der unaufhaltsam scheinende Strukturwandel vom traditionellen Einzelhandel hin zu multifunktionalen Zentren sowie die Konzentration der Betriebe hat die Vorarlberger Kammerfunktionäre zu einer reihe von Forderungen veranlasst. U.a. wünschen sich Sagmeister und Fiel bundeseinheitliche Rahmenbedingungen für die Raumordnung, ein stärkeres Problembewusstsein bei Politikern und Konsumenten, dass von Geschäften entleerte Innenstädte unattraktiv werden. Eine Möglichkeit des Gegensteuerns könnte eine zweckgebundene Nahversorgungsabgabe sein. Wie Tourismus und andere Branchen sollte auch der Innenstadt-Handel bei bestehenden Fördermaßnahmen gleichberechtigt bedacht werden, in Vorarlberg wird insbesondere mehr Förderung von Werbegemeinschaften erwartet.

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