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Weiter Kämpfe im Gazastreifen - Hamas möchte neue Waffenruhe

Die israelische Armee setzt den Beschuss von Gaza-City fort.
Die israelische Armee setzt den Beschuss von Gaza-City fort. ©EPA
Gaza/Jerusalem. Eigentlich sollten die Waffen im Gazastreifen bis Sonntagabend schweigen. Doch nach Raketenangriffen militanter Palästinenser erklärte die israelische Armee die humanitäre Waffenruhe am Sonntag für beendet und setzte ihre Bodenoffensive fort. Jetzt will die Hamas eine neue Feuerpause, doch Israel lehnt bislang ab.

Die radikal-islamische Hamas hat sich nach eigenen Angaben zu einer neuen 24-stündigen Waffenruhe bereit erklärt, nachdem Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen in Reaktion auf Raketenbeschuss radikaler Palästinenser wieder aufgenommen hatte. Diese Pause sollte am Sonntag um 13.00 Uhr MESZ beginnen.

Israel will vorerst jedoch keine neue Feuerpause ausrufen. Die Hamas verletze die von ihr angekündigte, neue Feuerpause selbst, sagte Regierungschef Benjamin Netanyahu im Interview mit CNN, es habe auch am Nachmittag Raketenbeschuss durch die Hamas gegeben. “Wir werden alles notwendige tun, um unser Volk zu schützen.”

Waffenruhe am Sonntag gebrochen

Kurz nach der israelischen Ankündigung am Sonntag, die Kampfhandlungen im Gazastreifen wieder aufzunehmen, hatten Bewohner der Küstengebietes am Sonntagvormittag von schwerem Gefechtslärm aus Richtung Gaza-Stadt berichtet. Bei den Kämpfen wurden nach Angaben palästinensischer Rettungskräfte am Sonntagvormittag drei Menschen getötet.

Israel setzt Angriffe am Sonntag fort

Hamas setzt Raketenbeschuss fort

Die israelische Armee hatte zuvor erklärt, aufgrund des mehrfachen Bruchs der einseitig verlängerten Waffenruhe durch die radikalislamische Hamas, ihre Offensive in der Luft, am Boden und zu Wasser fortsetzen zu wollen.
Am Vorabend hatte Israel eine 12-stündige humanitäre Waffenruhe anfangs um vier Stunden und danach auf Wunsch der UNO um weitere 24 Stunden bis Sonntagmitternacht (23.00 Uhr MESZ) verlängert. Die Hamas hatte dies jedoch unter Verweis auf die weiter im Gazastreifen präsenten israelischen Panzer sowie die fortgesetzten Angriffe Israels auf das Tunnelsystem der Hamas abgelehnt. Solange israelische Soldaten im Gazastreifen stünden, werde es keine Feuerpause geben.

Seit der einseitigen Verlängerung der Feuerpause feuerte die Hamas nach israelischen Angaben 25 Raketen auf Israel, darunter auf Städte wie Tel Aviv oder Ashkelon. Zwei davon habe die Raketenabwehr über den Küstenstädten Aschdod und Aschkelon abgefangen, teilte eine Armeesprecherin in Tel Aviv mit.

Israel: “Hamas plant Terror-Anschlag”

Israel wirft der Hamas vor, einen “verheerenden Anschlag auf israelische Zivilisten” durch die Tunnel im Grenzgebiet zu planen. Am jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana im September sollen demnach dem Plan zufolge hunderte Kämpfer auf israelisches Gebiet vordringen und dort soviele Menschen wie möglich töten oder in den Gazastreifen verschleppen.

Diese israelischen Medienberichte, die von Geheimdienstchef Steinitz bestätigt wurden, lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Sie sollen auf Aussagen von gefangengenommenen Hamas-Kämpfern beruhen.

Ganze Häuserzeilen in Gaza nur noch Ruinen

Zahlreiche Zivilisten in Gaza nutzen die kurze Feuerpause dazu, um ihre Vorräte aufzustocken. Erstmals war es Rettungskräften seit dem Beginn der israelischen Offensive am 17. Juli möglich, die schwer umkämpften “Todeszonen” zu erreichen. 150 Leichen seien geborgen worden, ganze Häuserreihen in Gaza durch die Bombardements dem Erdboden gleichgemacht.
MIDEAST PALESTINIANS ISRAEL CONFLICT
MIDEAST PALESTINIANS ISRAEL CONFLICT ©Zerstörte Häuserzeilen in Gaza. (EPA)

Die Kampfhandlungen zwischen Israel und der Hamas gingen am Sonntag in den 20. Tag. Dabei wurden bisher nach Angaben palästinensischer Rettungskräfte 1.052 Palästinenser getötet, etwa 6.000 Menschen wurden verletzt. Auf israelischer Seite starben 43 Soldaten sowie drei Zivilisten. (red/APA)


 

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