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Halbzeit auf der "Troubadour"-Baustelle

Nachdem die letzten Schneereste verschwunden sind, kann auf der Bregenzer Seebühne die Konstruktion des Spiels auf dem See 2005/06, "Der Troubadour" von Giuseppe Verdi, in die entscheidende Phase gehen.  Live-Bild

Für Giuseppe Verdis packende Oper haben Set Designer Paul Steinberg und Regisseur Robert Carsen eine spektakuläre Industriefestung entworfen, die das rücksichtslose Machtstreben, das den Hintergrund der Oper bildet, unmissverständlich in die Gegenwart versetzt. Beinahe täglich werden neue Bühnenteile angeliefert, die Konturen des über 700 Tonnen Bühnenbildes sind bereits deutlich zu erkennen. Mit der Konstruktion der großen Bühnenelemente – wie etwa der vier jeweils 15 Meter hohen Silos an den jeweiligen Eckpunkten der Bühne und der 17 Meter hohen sogenannten „Bridge“, die sich beinahe über die ganze Bühnenbreite erstreckt – ist zwar bereits ein entscheidender Teil der Arbeit geschafft, bis zur endgültigen Fertigstellung gibt es aber noch viel zu tun.

Mittelalterlich und industriell zugleich

Das Bühnenbild soll die Geschichte des „Troubadour“ in die Gegenwart transportieren, gleichzeitig aber auch Reminiszenzen an die Originalschauplätze von Verdis Oper erwecken. Steinberg lässt den Bregenzer „Troubadour“ zwischen Vergangenheit und Gegenwart oszillieren: Der Grundriss des Bühnenbilds mit den vier Silos an den jeweiligen Eckpunkten entspricht auch dem einer mittelalterlichen Festung – Röhren, Brücken, Kamine und Silos erinnern an Burgzinnen und Wachtürme.

Intendant David Pountney ist von dieser Idee fasziniert: „Wenn man sich heutige Industriestrukturen mit all ihren Röhren, Treppen und Kaminen ansieht, dann erkennt man, dass zwischen diesen industriellen Bauwerken und den Formen einer klassischen Burg eine offensichtliche Verbindung besteht.“

„Im Troubadour geht es um Macht, um Reichtum und um Rache“, sagt Bühnenbildner Paul Steinberg, „und was versinnbildlicht das rücksichtslose Streben nach Macht in der heutigen Zeit besser, als das Erdöl? Alles dreht sich heute ums Erdöl, es ist der weltweit wichtigste Rohstoff. Die Raffinerie im Bodensee verkörpert eine Festung der heutigen Industriegesellschaft – und ihrer kostbarsten Ressource.“

Ostern-Ausflugstipp

Ein Ausflugstipp zu Ostern: Vergewissern Sie sich selbst vom Fortschritt der Troubadour-Bauarbeiten! Die Seebühne kann von der Tribüne und vom Uferweg aus besichtigt werden, es besteht keine Eintrittsgebühr.

Die Bregenzer Festspiele – Das Sommerfestival am Bodensee

Seit 1946 auf zwei Kieskähnen das Spiel auf dem See seinen Ursprung nahm, haben sich die Bregenzer Festspiele zu einem Fixpunkt der internationalen Festivalszene entwickelt. Alljährlich strömen in den Sommermonaten Juli und August mehr als 200.000 Besucher an den Bodensee, um in unvergleichlicher Atmosphäre Musiktheater unter freiem Himmel zu erleben. Das atemberaubende Zusammenspiel von einzigartiger Naturumgebung und imposantem Bühnenbild, von milder Sommernacht und hochkarätigem Operntheater machen einen Abend bei den Bregenzer Festspielen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Zusammen mit der Oper im Festspielhaus, den Orchesterkonzerten, der Operette am Kornmarkt und KAZ (Kunst aus der Zeit) präsentiert das Festival ein künstlerisches Spektrum, das in dieser Vielfalt europaweit einzigartig ist.

Infos und Tickets

Für das Spiel auf dem See „Der Troubadour“ und alle weiteren Veranstaltungen der Bregenzer Festspiele 2005 erhalten Sie unter Telefon 43 (0)5574 407-6 oder unter www.bregenzerfestspiele.com.

(Quelle: OTS – Bregenzer Festspiele GmbH)

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