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Haider-Unfall: Lindenblatt aus Marmor ziert Unfallort

Ein anonymer Fan hat an der Unfallstelle heimlich eine kleine Marmortafel in der Form eines Lindenblattes aufgestellt.

Diskussionen um die Errichtung einer Gedenkstätte am Unfallort des im Oktober 2008 tödlich verunglückten Landeshauptmanns Jörg Haider hat es in den vergangenen Wochen in Kärnten mehrfach gegeben. Nun hat ein anonymer Fan an jener Stelle südlich von Klagenfurt, an der Haider mit 1,8 Promille Alkohol im Blut und stark überhöhter Geschwindigkeit von der Straße abgekommen war, heimlich eine kleine Marmortafel in der Form eines Lindenblattes aufgestellt. Eingraviert sind das Geburts- und Sterbedatum Haiders sowie der Schriftzug “Jörg”.

Die Witwe, Claudia Haider, bedankte sich laut Medienberichten bei dem Unbekannten, Landeshauptmann Gerhard Dörfler (B) kündigte postwendend an, die Tafel jedenfalls stehen lassen zu wollen. In einem Interview in der Donnerstagausgabe der “Krone” gab der anonyme Stifter an, mit dem Blatt aus Marmor eine “tiefere Symbolik” zu verfolgen: “Es ist wie in der Natur: Ein Blatt ist vom Baum gefallen und es ist schade um dieses Blatt. Aber der Baum lebt weiter und dieser Baum ist Kärnten.”

Die Linde – und damit auch deren Blätter – steht in Kärnten allerdings ebenso als Symbol für die Slowenen. Als natürlicher Kontrapunkt dazu gilt die als deutsch klassifizierte Eiche. Diese Symbolik wird zumindest im zweisprachigen Gebiet von Kärnten auch ganz klar verstanden. Erst kürzlich hatte etwa Landeshauptmann Dörfler bei der Eröffnung des neu gestalteten Dorfplatzes von Rosegg (Bezirk Villach) angeboten, neben dem Kriegerdenkmal sowohl eine Eiche als auch eine Linde pflanzen und damit ein Zeichen für die Verbundenheit der beiden Volksgruppen in Kärnten setzten zu wollen.

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