Illwerke-VKW-Direktor Ludwig Summer hatte für den ersten planerischen Vorschlag zum Umbau des Bregenzer Hafens auch mit Kritik gerechnet, vor allem bei der Umwandlung des Fahnenrondells in einen großen Hafenplatz.
Durchwegs positiv seien die ersten Stellungnahmen von Bürgern, freut sich Summer. Auch deshalb hat es sich rentiert, nicht zu schnell zu planen und zu bauen. Die Wunschvorstellung, den Umbau schon bis Ostern 2007 zu schaffen, habe sich nicht umsetzen lassen, weil wir die Detailprobleme und den Umfang des Planungsprozesses nicht gesehen haben.
Problem als Glücksfall
Nicht übersehen hat Helmut Kuess, Verfasser der Hafen-Machbarkeitsstudie, dass auch die Politik zur Machbarkeit dazugehört: Mehrere Eigentümer sitzen im Boot, es geht um Geld und um Zuständigkeit. Die Gefahr, dass aus wahltaktischen Gründen letztlich nichts gebaut wird, sehe ich nicht, die Notwendigkeit zum Handeln wird von den Verantwortlichen gesehen.
Durchaus Verständnis für die zeitliche Verzögerung beim Hafen hat der Bregenzer Architekt auch deshalb, weil Bregenz einige städtebauliche Aufgaben am und nahe beim Ufer zusammenhängend lösen will. Für dieses Netz müssen die Fäden miteinander verknüpft werden. Deshalb arbeitet Kuess für die Stadt auch in den beiden Planungsteams um die Architekten Fingerhuth und Eberle für die Bereiche Bahnhof, Seestadt-Parkplatz, Hafen und Kornmarktplatz mit.
Weil sich so für die Landeshauptstadt die Chance biete, integrativ und vernetzt zu planen und zu bauen, spricht Kuess nicht von einem großen gestalterischen Problem, sondern von einem Glücksfall.