Denn “zu akzeptieren, dass das Mittelmeer zum Massengrab wird, das geht nicht. Das ist inhuman bis zum Exzess”, betonte Häupl am Dienstag in einer Pressekonferenz. Über Asylzentren in Nordafrika gehöre differenziert diskutiert.
Häupl zu Flüchtlingsdrama: “Will kein rechtschaffener Bürger”
Tote im Mittelmeer wolle niemand. “Das will kein ordentlicher Mensch, kein rechtschaffener Bürger”, zeigte sich das Stadtoberhaupt überzeugt. Er erwarte, dass beim Sondergipfel der EU-Staats- und Regierungschefs Lösungen gefunden würden – wobei diese der Komplexität des Problems entsprechend freilich ebenfalls nicht einfach sein könnten. Man müsse sich daher genau anschauen, wer Hilfe brauche.
Flüchtlinge gerecht verteilen
Grundvoraussetzung ist für Häupl jedenfalls eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedsstaaten. Denn derzeit trügen neun Länder fast 90 Prozent der Last, was extrem ungerecht sei. Über den – u.a. vom UNO-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR sehr skeptisch beäugten – Vorschlag von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Asylzentren in Nordafrika zu schaffen, um weitere Flüchtlingstragödien im Mittelmeer zu verhindern, müsse man “sehr differenziert diskutieren”.
Unterbringungs-Standards wie in Europa
Europäische Standards für die Unterbringung müssten dort aber jedenfalls gewährleistet sein. Lager wie im Libanon, in denen syrische Flüchtlinge unterkommen, seien eine “humanitäre Katastrophe” und kommen somit für Häupl nicht infrage.
(apa/red)