Die Nachricht wurde nicht ganz ohne Unbehagen aufgenommen: Im schweizerischen Herisau erkrankten Ende letzter Woche 60 Rekruten an Grippe. Bei ihnen wurden Symptome des Schweinegrippe-Virus (H1N1) festgestellt. So weit die schlechte Nachricht. Die gute: 40 der 66 Rekruten konnten bereits am vergangenen Samstag symptomfrei ihren Heimaturlaub antreten, die restlichen befanden sich allerdings auch gestern noch in der Obhut der Armee. Ein Rekrut wurde allerdings in ein öffentliches Spital eingeliefert, weil sich dessen Fieber über längere Zeit nicht gesenkt habe. Die Schweizer wollen das Auftreten des H1N1-Virus nicht dramatisieren. Die Schweiz sei von einer Grippeepidemie weit entfernt, heißt es.
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Keine Fälle in Vorarlberg
Trotzdem sind die Fälle von Schweinegrippe über der Grenze in Vorarlberg mit Aufmerksamkeit registriert worden. „Wir werden die Situation in nächster Zeit ganz genau beobachten“, reagierte Gesundheits-Landesrat Markus Wallner. „Das festgelegte System der Gegenmaßnahmen ist dennoch nicht aktiviert worden“, so Wallner. Aktenkundig sei zum jetzigen Zeitpunkt kein einziger Fall von Schweinegrippe. „Ich will nicht ausschließen, dass in Einzelfällen H1N1 aufgetreten ist, die Symptome sind jedoch schon wieder zurückgegangen und der Patient ist gesund.“ Die besondere Aufmerksamkeit gelte Einrichtungen wie Spitälern oder Altersheimen, wo sich ein Virus generell schnell ausbreiten könne und ein von vornherein größeres Risiko vorhanden sei. Diesbezüglich habe es bisher keine Verdachtsfäle gegeben. Es sei in dieser Jahreszeit natürlich davon auszugehen, dass die Zahlen von grippekranken Menschen steige, meinte der Gesundheitslandesrat im VN-Gespräch.
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Tote in Großbritannien
Weit dramatischer scheint die Situation in Großbritannien zu sein. Dort verzeichnen die Gesundheitsbehörden seit Beginn der Grippesaison Anfang Oktober bereits 14 Tote durch die Schweinegrippe sowie drei durch den sogenannten Grippetyp B. In der vergangenen Woche habe sich die Zahl der neu Infizierten beinahe verdoppelt.