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Guter Handwerker, schlechter Bankräuber

Symbolfoto &copy Bilderbox
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Gut drei Wochen, nachdem er - unbewaffnet - eine Containerbank am Praterstern in Wien überfallen hatte, stellte sich ein 37-jähriger Brigittenauer am Mittwoch der Polizei.

Der Handwerker war nach dem Raub nach Deutschland geflüchtet, dort mit der Bahn quer durch das Land gefahren, hatte zuerst in Hotels und zuletzt auf der Straße genächtigt, nachdem ihm im Speisewagen der Rest der Beute gestohlen worden war.

„Ruhigbleiben, gleich ist alles vorbei“

„Die Tat war offenbar ein Kurzschluss“, sagte Chefinspektor Johann Schaffer von der Kriminaldirektion 1. „Der Mann hatte einige Kredite laufen und wusste nicht mehr, wie er die Raten zahlen sollte, obwohl er berufstätig war. Sein Chef lobt ihn in den höchsten Tönen.“ Bei dem Überfall am 13. März täuschte der 37-Jährige eine Waffe vor, indem er der Bankangestellten einen Finger in einem Plastiksackerl entgegenstreckte. „Ruhigbleiben, gleich ist alles vorbei“, sagte er zu der Frau.

Als Aufnahmen der Überwachungskamera veröffentlicht wurden, gestand der Handwerker seiner Freundin, was er getan hatte – in einem Taxi, mit dem das Paar Richtung Südbahnhof unterwegs war, um per Bus in die bulgarische Heimat der Frau zu reisen. Nach Vorhaltungen seiner Freundin und ihrer Aufforderung, sich zu stellen, stieg der 37-Jährige aus und war weg.

“Deutschland-Rundreise” fraß Beute auf


Drei Wochen lang fuhr er ziellos durch Deutschland, wobei für Fahrkarten und Nächtigung ein Großteil der Beute draufging. Am Mittwoch stellte er sich in der Kriminaldirektion 1 den Ermittlern. „Der Mann war ziemlich fertig“, berichtete Schaffer, „er ist sicher ein besserer Handwerker als Bankräuber.“

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