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Gut Aiderbichl: "Warten auf Godot" Yvonne

Mit "'Warten auf Godot' Yvonne" hat Gut Aiderbichl am Mittwochnachmittag den aktuellen Stand bei der Suche nach der entlaufenen Kuh Yvonne auf seiner Homepage betitelt.
Nur gewartet wird trotzdem nicht: Seit Anfang der Woche pirscht ein eigens aus Norddeutschland angereister Spurensucher durch den Wald im bayerischen Landkreis Mühldorf – zum Teil nur auf Socken. Und Donnerstag früh startet der Hubschrauber mit der Wärmebildkamera, sagte Britta Freitag vom Gut Aiderbichl am Mittwoch im APA-Gespräch.

“Jetzt ist Yvonne zu einer Nomadin geworden“, hieß es weiter auf der Homepage. “Alles wäre viel leichter, wenn Yvonne irgendwo sesshaft würde. Sie zieht von Wald zu Wald, obwohl ihr niemand wirklich nachstellt.” Außer dem Spurensucher, doch der sei ein Spezialist für Wildtiere, erläuterte Freitag. Er sei bei der Fährtensuche sehr erfahren und schon häufig in Afrika unterwegs gewesen. An bestimmten Stellen ist er nur mit Socken unterwegs, so Aiderbichl-Gutsverwalter Hans Wintersteller.

Aufgrund der regen Wandertätigkeit des Rindviehs wurde auch OchsErnstl inzwischen von seinem Einsatz abgezogen und wieder in den Gnadenhof nach Deggendorf gebracht, wo auch Yvonne hinkommen soll. “Er hat rührend seit Tagen nach Yvonne gerufen. Aber was hilft das, wenn sie gar nicht da ist?“, hieß es auf der Homepage. Sollte das untergetauchte Tier irgendwann genau ausgemacht werden, wird der kastrierte Sohn Friesi in die Nähe gebracht, und Ernstl darf vielleicht auch mit.

Vorerst keine “Schießbefehl” gegen Yvonne

Und noch eine Neuigkeit vermeldet das Gut Aiderbichl: Da Yvonne lange Zeit nicht mehr in der Nähe von Siedlungen gesehen worden ist und auch keine Straßen mehr gekreuzt hat, sei die Schießanordnung der Polizei bis zum 26. August ausgesetzt worden.

Yvonne gehörte ursprünglich einem Bauern in der Gemeinde Krems in Kärnten und hieß damals Angie. Sie war laut dem Kärntner Bauern die beste Kuh im Stall, aber immer schon eine freiheitsaffine Individualistin, berichtete die “Kleine Zeitung”. Der Landwirt verkaufte die Kuh nach Bayern, wo sie gemästet und dann geschlachtet werden sollte. Doch am 24. Mai lief das Tier von der Weide weg und lebt seither in den Wäldern rund um Zangberg. Als Yvonne vor ein Polizeiauto rannte, wurde sie zum Sicherheitsrisiko erklärt und zum Abschuss freigegeben. Das Gut Aiderbichl kaufte dem Bauern die Kuh ab, um ihr im bayerischen Deggendorf eine neue Heimat zu geben. Yvonne wurde inzwischen international zum medialen Star, der nichts ahnend seit geraumer Zeit das Sommerloch füllt.

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