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Gusenbauer will nicht gehen

Alfred Gusenbauer zieht kämpferisch in die entscheidende Präsidiumssitzung: Der Bundeskanzler und SPÖ-Chef ist fest entschlossen, seine Funktionen nicht kampflos aufzugeben.

Gewerkschafter, aber auch Ländervertreter wie Michael Häupl (Wien) und Franz Voves (Steiermark) sind zuletzt ja von ihm abgerückt oder haben sich gar gegen ihn gestellt. Das Stehvermögen des Kanzlers macht seinen Widersachern einen Strich durch die Rechnung: Nachfolgekandidaten wie Verkehrsminister Werner Faymann (SPÖ) sind nur dann bereit, das Ruder zu übernehmen, wenn es einen reibungslosen Wechsel gibt. Für die Beratungen des Parteipräsidiums am Montag sind drei Ergebnisse möglich:

  • Gusenbauer muss sich geschlagen geben und Faymann oder einer anderen Hoffnung weichen; diesbezüglich im Rennen ist die Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer.
  • Gusenbauer wird nur als Parteichef abgelöst und darf vorerst Kanzler bleiben.
  • Gusenbauer setzt sich durch, muss aber inhaltliche Zugeständnisse machen – also insbesondere im Hinblick auf die Steuerreform klassenkämpferische Töne gegenüber der ÖVP anstimmen.

Der Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer (OGM) geht freilich davon aus, dass Gusenbauer in absehbarer Zeit einen Nachfolger bekommt: „Die Situation erinnert mich sehr an den Übergang von Sinowatz zu Vranitzky in den Achtzigern.“ Zur Erklärung: Fred Sinowatz hat Franz Vranitzky 1986 das Kanzleramt und erst 1988 den SPÖ-Bundesparteivorsitz übergeben.

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