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Gusenbauer-Scherz ging nach hinten los

©EPA
Die Parlamentsabgeordneten sind sauer auf Bundeskanzler Gusenbauer. Grund ist ein Scherz des SPÖ-Chefs vor dem argentinischen Kongress. "Bei uns sind Senatoren nach 16 Uhr kaum noch bei der Arbeit anzutreffen", hat Gusenbauer laut Medienberichten auf seiner Südamerika-Tournee gesagt. Dies wird nun sogar ein parlamentarisches Nachspiel haben, die Grünen wollen das Thema in der Präsidiale behandeln.
Gusenbauer-Sager wird Gegenstand parlamentarischer Behandlung

Die Dritte Nationalratspräsidentin und stellvertretende Grünen-Chefin Glawischnig kündigte in der Tageszeitung “Österreich” an, die Angelegenheit in der Präsidiale des Nationalrats zum Thema zu machen: “Das tun wir ja auch, wenn sich ein Parlamentarier danebenbenimmt. Da ist eine scharfe Rüge fällig”, meinte sie.

Nationalratspräsidentin Prammer wies Gusenbauers Aussage “auf das Schärfste” zurück und kündigte ein klärendes Gespräch an. Der Kanzler müsste es als langjähriger Abgeordneter “besser wissen”, er könne sich aber gerne im Parlament ein Bild machen, so Prammer. Gerade am Freitag-Nachmittag sei das Hohe Haus besonders voll, da viele Besucher kommen, die Abgeordnete treffen wollen. Viele Abgeordnete seien daher wegen Gusenbauers Äußerung “zu recht sehr verärgert – ich auch”, sagte Prammer.

Der Zweite Nationalratspräsident Spindelegger von der ÖVP meinte, es sei ein politischer Grundsatz, dass man sich im Ausland nicht über das eigene Land lustig macht, so Spindelegger. Einen “Eklat der Sonderklasse” ortete FPÖ-Generalsekretär Vilimsky und verlangte vom “Rotwein-Kanzler” eine Entschuldigung. BZÖ-Generalsekretär Grosz forderte Prammer auf, Gusenbauer nach seiner Südamerika-Reise zu fragen, “ob er noch bei Sinnen ist”.

Gusenbauer selbst ließ ob der Aufregung über seinen “Scherz” mitteilen, er wisse “als langjähriger Abgeordneter, wie viel Arbeit, welche Leistungsbereitschaft hinter der Tätigkeit der Parlamentarier steckt. Er ist daher überrascht, dass aus einer humorvollen Bemerkung so eine Debatte entstehen konnte”.

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