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Gusenbauer als Bundeskanzler angelobt

SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer ist am Donnerstag kurz nach 11.00 Uhr als neuer Bundeskanzler angelobt worden. Nach der Ablegung des Gelöbnisses gab es Applaus von den Regierungsmitgliedern.

Anschließend fand die Angelobung des designierten ÖVP-Obmanns Molterer von Bundespräsident Fischer in der Hofburg als Vizekanzler statt. Die Zeremonie war von Protesten am Heldenplatz begleitet.

Fischer hatte vor der Angelobung Gusenbauers „sehr herzlich“ dazu gratuliert, dass er seinen Auftrag zur Bildung einer stabilen Regierung mit einer parlamentarischen Mehrheit erfüllt habe. Als Auftrag gab Fischer der neuen Regierung mit, auf Lob und Kritik, die schon ab dem ersten Tag zu erwarten seien, entsprechend zu reagieren. Kritische Stimmen müssten sachlich und ernsthaft entgegen genommen werden. Lob solle die Regierenden nicht übermütig machen.

Während der Angelobung machten sich etwa 2.000 Demonstranten mit Parolen und Trillerpfeifen Luft. Allerdings kam es zwischen einem kleinen Teil der Aktivisten und der Polizei zu gewaltvollen Szenen. Kurz nach 11.00 Uhr begannen Demonstranten gegen die Sperrgitter zu treten und die Polizisten zu attackieren. Die Exekutive reagierte mit einem Großaufgebot an Beamten. Die Stimmung war nach dem Zwischenfall weiter sehr gespannt.

Immer wieder flogen Farbbeutel, Eier und andere Wurfgeschosse in Richtung der Polizisten. Seitens der Exekutive hieß es, dass es sich bei dem gewaltbereiten Teil um eine „anarchistische Splittergruppe“ handelt. Schon zuvor hatte eine selbstgebastelte „Rauchbombe“ für Irritationen gesorgt.

Bereits in der Früh war es vor Gusenbauers Wohnung im 7. Bezirk zu lautstarken Protesten gegen die Große Koalition gekommen. Die rund 50 bis 60 Demonstranten protestierten gegen die Zugeständnisse der Sozialdemokraten an die ÖVP bei der Bildung der Koalition. In Salzburg mauerten SPÖ-Studenten die SPÖ-Zentrale zu.

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