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Grüner Pass kommt in Österreich in drei Etappen

Laut Kanzleramt ist der "Grüne Pass" so geplant, dass die unterschiedlichen Nachweise so rasch wie möglich in einem QR-Code gebündelt werden sollen
Laut Kanzleramt ist der "Grüne Pass" so geplant, dass die unterschiedlichen Nachweise so rasch wie möglich in einem QR-Code gebündelt werden sollen ©APA/HELMUT FOHRINGER
Details zum "Grünen Pass": Dieser wird in drei Etappen kommen. Beim ersten Schritt wird er allerdings nicht mehr als ein normaler Nachweis einer Impfung, Testung oder Genesung sein.
Konkretes Datum zu "Grünem Pass"
EU-Staaten wollen gemeinsame Reise-Regeln

Dieser erste Schritt wird vermutlich schon ab der Lockerung mit 19. Mai in Kraft treten. Rund zwei bis drei Wochen später soll er dann national via gemeinsamem QR-Code umgesetzt werden, danach heißt es auf die europäische Lösung warten.

"Grüner Pass": Gegenstand von Diskussionen

In den vergangenen Tagen war ja auch regierungsintern eine Diskussion über den Start des "Grünen Pass" entstanden. Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) hatte zuletzt Ende Mai als Auftakt angegeben, was Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) eher verstimmt zurückwies.

De facto dürfte es da aber auch ein wenig Verwirrung um Begrifflichkeiten geben. Denn Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) spricht zwar derzeit viel vom "Grünen Pass", der die Öffnungsschritte begleitet, meint fürs erste aber nur das Prinzip, dass man sich via Impfung, Genesung oder Testung Zutritt zu Veranstaltungen, Gastronomie und Hotellerie verschaffen kann.

Diese Regelungen gelten ab 19. Mai

So ist ab 19. Mai nichts anderes nötig als ein normales Testergebnis, der Nachweis einer überstandenen Corona-Infektion oder ein Eintrag im Impfpass. Selbst das gilt allerdings nur, wenn die SPÖ einer entsprechenden gesetzlichen Änderung zustimmt und damit die einschlägige Bundesratsblockade, die noch bis zum 25. Mai läuft, aushebelt. Wird dies nicht (im Rahmen einer Sondersitzung) vollzogen, müssten auch Geimpfte noch sechs Tage lang testen gehen, ehe der Impfnachweis zur "Zutrittskarte" wird.

Österreichischer "Grüner Pass": Nachweise in QR-Code gebündelt

Geplant ist laut Kanzleramt, dass die unterschiedlichen Nachweise so rasch wie möglich in einem QR-Code gebündelt werden. Das wird dann aber wohl noch bis Anfang Juni dauern. Dabei wird es sich quasi um den österreichischen "Grünen Pass" handeln.

Diesem wird noch eine europäische Variante folgen, die den Sommer-Tourismus regeln wird. Zu klären gibt es hier noch etliche Details, etwa ab welchem Tag nach der Impfung man zusätzliche Freiheiten erhält. In Österreich sind es drei Wochen nach dem ersten Stich, in anderen Ländern sind auch deutlich kürzere Fristen in Überlegung. Zudem gilt es etwa zu klären, welche Impfstoffe als verlässlich bewertet werden, also ob auch eine Impfung mit einem Vakzin gilt, das noch nicht von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen wurde.

"Grüner Pass": Kurz erläutert Einführung und ist optimistisch

Kurz ging bei einer Pressekonferenz am Montag davon aus, dass der "Grüne Pass" zwar europaweit einheitlich kommen wird, sicher aber nicht zeitgerecht zu den angepeilten Öffnungsschritten.

Man wolle daher "Vorreiter" sein. Auf europäischer Ebene solle dann spätestens im Sommer die Umsetzung fertig sein. Der Kanzler ist unverändert optimistisch, dass es mit der Öffnung hierzulande etwas wird. Er sieht einen "sinkenden Trend". Die Situation sei an den Intensivstationen nur in Wien und Niederösterreich besorgniserregend. Auch angesichts des steigenden Impftempos sei man "in Summe auf einem sehr guten Weg".

Unklarheiten bei verschärften Ausreisetests

Kritik kam von den NEOS. Gesundheitssprecher Gerald Loacker fragt sich, was genau die Menschen vorweisen müssen, wenn sie wieder ins Gasthaus oder ins Kino wollen, und wo dieser Nachweis herkommt und wo und in welcher Form er gespeichert wird. All das sei noch völlig unklar. Es drohe ein Datenchaos, so Loacker.

Offene Fragen gibt es auch noch bezüglich der verschärften Ausreisetests aus österreichischen Bezirken. Beim Gipfel am Freitag war die Grenze auf eine Inzidenz von 400 auf 300 pro 100.000 Einwohner gesenkt worden. Allerdings soll diese erst mit den Öffnungsschritten am 19. Mai gelten. Wie lange diese Grenze überschritten werden muss, dass die Tests auch tatsächlich gestartet werden müssen, ist noch Teil der Verhandlungen von Ländern und Gesundheitsministerium. Der entsprechende Erlass dürfte noch etwas auf sich warten lassen.

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(APA/Red)

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