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Grüner Bundskongress: Wien soll "Grünen Hauptstadt in Europa" werden

Grüner Bundeskongress - Wien-Wahlkampfrede zum Auftakt
Grüner Bundeskongress - Wien-Wahlkampfrede zum Auftakt ©APA/GEORG HOCHMUTH
"Ich will dass Wien zur Grünen Hauptstadt in Europa wird", sagte Maria Vassilakou beim Grünen Bundeskongress in der Messe Wien. Zudem versuchte sie für die Wahlgänge im kommenden Jahr zu mobilisieren.

Die Grünen haben am Samstag in der Messe Wien – wo einige Hallen weiter auch die SPÖ tagte – ihren zweitägigen Bundeskongress gestartet. Gleich zu Beginn meldete sich die Wiener Vizebürgermeisterin und stellvertretende Bundessprecherin Maria Vassilakou zu Wort. Sie begrüßte die Delegierten im “grünen Wien” und versuchte, für die Wahlgänge im kommenden Jahr zu mobilisieren.

“Wien als Grüne Hauptstadt”

“Ich will dass Wien zur Grünen Hauptstadt in Europa wird”, sagte Vassilakou, “die schlicht alles tut, was konkret erforderlich ist, um sicherzustellen, dass es das gute Leben gibt für alle.” Den Grünen gehe es immer auch um Sozialpolitik, betonte sie unter Verweis auf den Leitantrag “Selbstbestimmt und solidarisch!”. Am Samstag wird über diesen abgestimmt. Große Personalentscheidungen stehen nicht an.

Für Vassilakou geht es um eine bessere Umwelt, mehr Lebensqualität und mehr Freiheit, “das ist meines Erachtens der zentrale Beitrag, den die Grünen gebracht haben in den letzten Jahren”. Sie verwies auf die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße in Wien (“die schönste und längste Piazza Österreichs, und es ist unsere Piazza”) das 365-Euro-Öffiticket und die bundesweit höchste Mindestsicherung für Kinder und Jugendliche. “Wir Grünen drücken uns nicht. Wir sagen was wir wollen, wir rennen, wir klopfen an 100.000 Türen und wir handeln.”

Grüner Bundskongress in Wien

Es gebe hohe Erwartungen an die Grünen, von den anderen Parteien erwarte dagegen niemand mehr viel. Die FPÖ strecke die rechte Hand zum Gruß in die Höhe, “mit der linken Hand bedienen sie sich in der Geldlade”. Die ÖVP sage generell nur Nein, und “die SPÖ lebt den Traum von absoluten Mehrheiten und wartet, wartet, wartet, woher sie kommen werden”, ätzte Vassilakou. “Vielleicht fallen sie vom Himmel.”

Kritik hatte sie auch für die Bundesregierung und die Sorge der SPÖ um die Wiederwahl von Parteichef Werner Faymann übrig. “Mich interessiert es nicht die Bohne, wer bei welchem Parteitag wie viel Prozent erhält.” Es gehe ums Angehen von Reformen, auf die die Bevölkerung seit Jahren warte, etwa was leistbare Wohnungen, garantierte Kinderbetreuungsplätze oder Arbeitsplätze auf für Ältere betreffe. Die Grünen dagegen verändern Österreich aus ihrer Sicht dagegen schon jetzt in sechs Landesregierungen.

Eröffnet wurde der Bundeskongress durch Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner. “Wir sind im Aufwind. Vertrauen und Zutrauen in die Grünen steigen”, sagte er. Im Jahr 2015 gehe es wegen der anstehenden Wahlen um viel. “Wir werden uns auf diesem Bundeskongress sehr gut dafür rüsten.”

Symbolischer Spott über SPÖ

Grüne und SPÖ haben am Samstag in der Messe Wien zeitgleich ihre Parteitage abgehalten. Die Grünen setzten sich damit humoristisch auseinander und platzierten einen Wegweiser im Gang zwischen den Messehallen, der auf die Unterschiede hinwies: Während grüne Pfeile Richtung “gelebte Frauenquote” oder “Bio-Obst” wiesen, führten rote zur “situationselastischen Frauenquote” und zu “Wurstsemmeln”.

(APA)

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