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Grüner Bundeskongress: Glawischnig zur Spitzenkandidatin gewählt

Glawischnig mit 94,02 Prozent der Delegiertenstimmen gewählt.
Glawischnig mit 94,02 Prozent der Delegiertenstimmen gewählt. ©APA
Eva Glawischnig wird die Grünen erwartungsgemäß als Spitzenkandidatin in die Nationalratswahl 2013 führen.

Beim Bundeskongress am Samstag in Linz wurde sie mit 94,02 Prozent der Delegiertenstimmen auf Platz 1 der Bundesliste gewählt. Sie erhielt 220 von 234 abgegebenen Delegiertenstimmen.Glawischnig kandidiert erstmals auf dieser Position. 2008 war sie mit 83,6 Prozent Stimmanteil Listenzweite gewesen, Spitzenkandidat damals war Alexander van der Bellen mit 84,6 Prozent.

Glawischnig kandidiert erstmals auf dieser Position. 2008 war sie mit 83,6 Prozent Stimmanteil Listenzweite gewesen, Spitzenkandidat damals war Alexander van der Bellen mit 84,6 Prozent.In ihrer Rede ging Glawischnig auf das Parteitagsmotto “Saubere Umwelt – saubere Politik” ein. “Uns Grüne kann man nicht kaufen, nur wählen”, sagte sie. “Ich will auf keinen Fall behaupten, die Grünen wären etwas Besseres. Aber eines haben wir uns bewahrt. Die Haltung.” Sie hoffe bei der Wahl aus das “beste Ergebnis ever”.

“Korruption frisst Zukunft”

Glawischnig, die sich ohne Gegenkandidaten der Wahl stellte, betonte das Eintreten der Grünen für Unbestechlichkeit. “Korruption frisst Zukunft”, sagte sie beim Grünen Bundeskongress, denn sie zerstöre das Vertrauen in Politik und Demokratie. Die Grüne Spitzenkandidatin redete einem radikalen Systemwechsel das Wort, der von der Umwelt- über die Bildungs- bis zur Steuerpolitik reichen solle.Lob gab es von Glawischnig für den zähen Einsatz der beiden Grünen im kürzlich beendeten Korruptions-U-Ausschuss, Gabriela Moser und Peter Pilz. “Ich kann nur hoffen, dass sich (Rüstungslobbyist Alfons, Anm.) Mensdorff-Pouilly nicht so fühlt, wie seine eigenen Fasane.” Auch SPÖ und ÖVP könnten weitere Aufklärung nicht abdrehen, betonte sie.

“Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut” sei eine fatale wirtschaftliche Lüge, so Glawischnig. Das Wirtschaften sei derzeit weder sozial verträglich noch nachhaltig. In Umweltfragen gehe es nicht um “Peak oil” sondern um “Peak everything”, argumentierte sie einmal mehr für eine ökologische Energiewende. Notwendig sei eine Regulierung der Finanzmärkte sowie eine Reichen- und Erbschaftssteuer. Im Bildungsbereich brauche es eine Revolution, verstaubte Mauern müssten niedergerissen werden.

Vor Glawischnig meldete sich die Grüne Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou zu Wort. “Wer sich an uns hält, der weiß, was ihn erwartet”, sagte sie unter Verweis auf die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung und die Verbilligung der Öffi-Jahreskarte in der Bundeshauptstadt. Dies gelte auch für andere Bereiche wie Korruption, Energiewende oder günstigere Mieten. Auch sie hoffte auf das bisher beste Wahlergebnis, denn “diese schwarz-blaue Tea Party gehört in die Bedeutungslosigkeit geschickt.”

Kogler und Moser auf Plätzen 2 und 3

Auch die Wahl der beiden Grünen Bundeslistenplätze hinter Eva Glawischnig ist reibungslos verlaufen. Bevor sich die Delegierten auf Mittagspause begaben, reihten sie Vize-Klubchef Werner Kogler mit 88,84 Prozent Stimmanteil auf Platz 2 und Gabriela Moser mit 94,47 Prozent auf Platz 3. Für beide Positionen gab es keine Gegenkandidaten. Viel größeres Interesse gibt es für die Ränge ab Platz 4, darüber abgestimmt wird am Nachmittag.

(APA)

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