Dass die große Mehrheit der Menschen in Österreich ein Verbot der Jagd auf gezüchtete Tiere wünscht, ist kein Geheimnis mehr. Eine IFES-Studie weist auf eine 70 %ige Mehrheit hin, die Reaktionen auf Videos von der Gatterjagd gingen viral in den Onlineforen und auf Facebook, berichten die Grünen in einer Aussendung. Und das betraf auch die Gatterjagden bei Mayr-Melnhof in Salzburg. Neben Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ist Salzburg nämlich noch das letzte Bundesland in Österreich, in dem die alte Feudaljagd im umzäunten Gatter noch erlaubt ist. Die Reaktion des Gatterbetreibers Mayr-Melnhof, die TierschützerInnen, die die Gatterjagd dokumentiert hatten, anzuzeigen und zivilrechtlich zu klagen, ging durch die Medien.
Grüne wollen Gatterjagd-Verbot
Nun haben die Salzburger Grünen, selbst Regierungspartei, einen Antrag in den Landtag für ein Verbot der Gatterjagd und der Jagd auf gezüchtete Tiere eingebracht. „Es ist zu prüfen“, so die Grünen, „ob die Gatterjagd heute noch zeitgemäß ist, ob es wirklich notwendig ist, Tiere eigens zu züchten, damit sie dann von jagdfreudigen Menschen erlegt werden können.“ Und weiter: „Die Salzburger Landesregierung wird ersucht, gesetzliche Möglichkeiten zu prüfen, um einerseits die gezielte Jagd auf Zuchttiere sowie die Jagd innerhalb von eingezäunten Gebieten (Gatterjagd) zu verbieten.“
Verbote auch in anderen Bundesländern geprüft
VGT-Obmann Martin Balluch setzt auf die Vernunft: „Momentan werden derartige Anträge der Grünen im Burgenland, in der Steiermark und nun auch in Salzburg in den Landtagen behandelt. Die Wiener Regierung hat ein ähnliches Vorhaben im Regierungsprogramm und in Niederösterreich gaben die Grünen dazu eine Pressekonferenz. Die Diskussion ist eröffnet, wir stehen dafür gerne als ExpertInnen zur Verfügung, haben wir doch in den letzten Monaten mehr Gatterjagden und Abschüsse von gezüchteten Vögeln gesehen, als jeder andere Mensch in Österreich. Die besseren Argumente sind auf unserer Seite, die Mehrheit der Bevölkerung ebenfalls. Wir erwarten daher ein bundesweites Verbot innerhalb der nächsten Monate!“