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Größter Arbeitgeber wurde 25 Jahre alt

Wirtschaftlich bestmögliche Effizienz verwirklichen: Ein damals Weg weisendes Konzept ist an diesem Wochenende ein Viertel- jahrhundert alt geworden: Am 3. September 1979 wurde die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft m.b.H. gegründet.

Die Prämisse lautete damals, optimale Krankenhausversorgung unter wirtschaftlich bestmöglicher Effizienz zu verwirklichen. Der mittlerweile größte Arbeitgeber im Ländle ist in den 25 Jahren seines Bestehens immer wieder in die Schlagzeilen geraten.

Das lag einerseits am privatwirtschaftlichen Modellcharakter für Österreich – fast alle Bundesländer haben mittlerweile das Spitalsmanagement in eigene Gesellschaften ausgelagert. Andererseits stand Luis Patsch, der seit der ersten Stunde die Geschäfte führt, immer wieder im Fokus der Medien. Seine Machtfülle war vor allem der Opposition immer wieder ein Dorn im Auge und Anlass für zahlreiche Landtagsanfragen und -debatten. Nach einer Überprüfung durch den Landesrechnungshof im Jahr 2002 gab schließlich die Landesregierung einer Forderung der Opposition nach einem zweiten Geschäftsführer nach.

Patsch machte nie ein Hehl daraus, von einer Tandem-Lösung nicht allzu viel zu halten. Überraschend kam dennoch im November 2003 die Nachricht, er werde den adäquaten Posten in der Steiermark übernehmen. Doch der Wechsel des renommierten Krankenhaus-Managers an die Mur scheiterte an den landespolitischen Spannungen in der Steiermark – auch hatte sich Patsch zu früh zu weit hinaus gelehnt.

Bis 1979 war auch das Vorarlberger Spitalswesen von einer Vielzahl unterschiedlicher Rechtsträger und damit von unkoordinierten Investitionen gekennzeichnet. Um eine moderne und umfassende medizinische Versorgung fürs ganze Land weiterhin finanzieren zu können, wurde die gemeinsame Betriebsführung der Landesanstalten beschlossen. Später kamen kommunale Krankenhäuser dazu, die vom Land übernommen wurden. Mit knapp 3.000 Beschäftigten (Mediziner, Technik, Pflegepersonal, Verwaltung) in den acht Spitälern ist die KHBG der größte Dienstgeber in Vorarlberg. Im unmittelbaren Managementbereich sieht der Dienstpostenplan der KHBG 15 Mitarbeiter vor.

Die Verhältniszahlen von Versorgungsstand und Aufwand im nationalen und internationalen Vergleich haben der Auslagerung vor 25 Jahren Recht gegeben. So hatte das Landeskrankenhaus Feldkirch beispielsweise 1979 nach dem AKH Wien noch die zweithöchsten Pflegegebühren, einige Jahre später fand man Feldkirch dank des neuen Kostenmanagements an 33. Stelle. Der Sinn eines zentralen Einkaufs als Herzstück bestätigte sich auch bei den Übernahmen: Die dazu gekommenen Spitäler hatten für den selben Artikel vom selbem Lieferanten bis zu 20 Prozent oder mehr bezahlen müssen.

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