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Großküchen organisieren Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung

Die Ursachen für Lebensmittelabfall in Großküchen sind vielfältig.
Die Ursachen für Lebensmittelabfall in Großküchen sind vielfältig. ©APA (Sujet)
In Österreich fallen jährlich mehr als 500.000 Tonnen genießbarer Lebensmittel als vermeidbarer Abfall an. Im Rahmen einer Aktionswoche wollen 150 Großküchen unter dem Motto "Nix übrig für Verschwendung" gegensteuern.

Von 28. September bis 4. Oktober veranstalten 150 Großküchen der Betriebsverpflegung und in Gesundheitsbetrieben unter dem Motto "Nix übrig für Verschwendung" eine Aktionswoche zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen.

"Die globale Lebensmittelverschwendung gehört zu den drittgrößten Produzenten von Treibhausgasen weltweit", sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Freitag.

"Abfallvermeidung ist ein entscheidender Schritt zum Klimaschutz und wir haben diesbezüglich noch viel vor uns", betonte die Ministerin bei einer Pressekonferenz in Wien. "Wir alle können durch bewussteren Umgang mit unseren Lebensmitteln für soziale Gerechtigkeit sorgen und gleichzeitig gegen die Klimakrise ankämpfen", so Gewessler anlässlich des ersten UNO-Welttags gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September.

Maßnahmen in Großküchen sollen Lebensmittelabfälle vermeiden

Die Ursachen für Lebensmittelabfall in Großküchen sind vielfältig, hieß es bei dem Medientermin. Zum Teil sind Standardportionen zu groß dimensioniert oder es fehlt an Wahlmöglichkeiten was Portionsgrößen oder Menübestandteile betrifft. Dies führe verstärkt zu Resten auf den Tellern. Zu große Gefäße am Salatbuffet oder für Suppen erhöhen die Abfallquote.

"Zu den Maßnahmen gegen Lebensmittelabfall zählen beispielsweise die freie Auswahl bei den Portionsgrößen bzw. einzelner Speisenkomponenten sowie die Nachbestückung von Buffets in kleineren Einheiten", sagte Lorenz Halm, Geschäftsführer des Gastronomie-Unternehmes SV Österreich. Aber auch den Konsumenten komme in der Abfallvermeidung eine tragende Rolle zu.

Abfallvermeidung auch Frage der wirtschaftlichen Effizienz

"Wenn Gäste aktiv Wahlmöglichkeiten nutzen, nach 'Bauchgefühl' die richtige Portionsgröße bestellen, Verständnis zeigen, wenn gegen Küchenschluss nicht mehr alles verfügbar ist und aktiv ihre Wünsche und Bedürfnisse kommunizieren, ist das eine große Unterstützung bei unseren eigenen Bemühungen gegen Lebensmittelabfall", erläuterte Michael Freitag, Vizepräsident des Dachverbands der österreichischen Gemeinschaftsverpflegung (GV Austria) und Country President von Sodexo Österreich.

Die Botschaften werden über Plakate, Freecards, Aufkleber, auf Menüplänen und Bildschirmen sowie via Social Media von den an der Aktionswoche teilnehmenden Großküchen verbreitet. Im Rahmen der Brancheninitiative "United Against Waste" nehmen zudem 18 Betreiber von Großküchen in Österreich an einem Monitoring ihrer Lebensmittelabfälle teil. "Abfallvermeidung in Großbetrieben ist auch eine Frage der wirtschaftlichen Effizienz", betonte Thorsten Schwede, Geschäftsführer von Unilever Food Solutions, einem Mitbegründer der Initiative.

(APA/Red)

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